2017-02-16 11:50:00

Kuba: Havannas Erzbischof unterstützt Bürgerrechtsbewegung


Die Bürgerrechtsbewegung „Frauen in Weiß“ erfährt Rückendeckung durch den Erzbischof: Juan de la Caridad Garcia Rodriguez, Erzbischof von Havanna, hat sich am Mittwoch laut Medienberichten mit Berta Soler, der Sprecherin der Bewegung, zum Gespräch getroffen. Nach Angaben des Senders Radio Marti ging es dabei um die jüngsten Repressionen gegen Dissidenten und Oppositionspolitiker auf der kommunistisch regierten Insel.

„Wir haben unsere große Besorgnis zum Ausdruck gebracht“, sagte Soler dem Nachrichtenportal „Diario de Cuba“. Den Frauen werde inzwischen jeglicher Gottesdienstbesuch verweigert. Zudem seien die Überwachungsmaßnahmen des Staates verstärkt worden. Soler rief die katholische Kirche auf, Stellung gegen diese Menschenrechtsverletzungen, vor allem aber gegen die Einschränkung der Religionsfreiheit, zu beziehen. Der Erzbischof habe seine Unterstützung zugesagt, so die Menschenrechtlerin.

Die „Frauen in Weiß“ sind ein Zusammenschluss von Frauen auf Kuba, deren Männer und Söhne wegen ihres Engagements für Meinungs- und Pressefreiheit verhaftet wurden. Gegründet wurde die Bewegung 2003 als Reaktion auf den kubanischen „Schwarzen Frühling“, bei dem zahlreiche Regimekritiker festgenommen und zu langen Haftstrafen verurteilt wurden. Seither protestieren die „Frauen in Weiß“ regelmäßig öffentlich, um die Freilassung politischer Häftlinge zu fordern. 2005 würdigte das Europaparlament die Arbeit der Bürgerrechtsbewegung mit dem Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit. Ihre Bezeichnung geht auf die weiße Kleidung zurück, die sie als Zeichen ihres friedlichen Widerstands tragen.

(kna 16.02.2017 jg) 








All the contents on this site are copyrighted ©.