2017-02-06 15:09:00

Kardinal Marx zum Ökumene-Besuch beim Papst: Positiver Schub


Positiv bewertet der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, das Treffen der EKD-Spitze mit dem Papst an diesem Montag im Vatikan. Kardinal Marx war ebenfalls mit dabei, als der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirchen Deutschlands, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, mit dem Papst sprach. Im Anschluss ging Marx gegenüber Radio Vatikan auf die Ansprache des Papstes an die Gäste aus Deutschland ein. Franziskus sprach unter anderem auch über das Gedenkjahr der Reformation:

„Zunächst einmal finde ich es wichtig, dass dieses Gedenkjahr der ganzen Ökumene zwischen evangelischer und katholischer Kirche einen Rückenwind gibt und einen positiven Schub. Und das hat er mit seiner Ansprache auch noch einmal deutlich gemacht. Also ich denke, man kann jetzt nicht nach einem Jahr alle ökumenischen Probleme lösen - das ist nicht der Fall. Aber es ist ein neuer Moment des Miteinanders da und da kann man natürlich verschiedene Punkte andenken.“

Zu den Prioritäten in der Ökumene sagte Marx:

„Das wichtigste ist das gemeinsame Zeugnis für Christus: In einer säkularen Welt, in einer weltanschaulich pluralen Welt haben wir in besonderer Weise Christus zu verkünden. Und natürlich wird auch die Frage, wie wir zu einer sichtbaren Einheit kommen, neue Dynamik aufnehmen, das denke ich schon.“

Kardinal Marx sieht sich nicht als „twitternder General“, der den anderen Bischöfen Deutschlands seine Linie vorschreibe. Das zeige sich gerade in seiner Haltung in Sachen Ökumene:

„Die Ökumene ist für Deutschland immer ein prioritäres Thema gewesen und ist es, glaube ich, auch insgesamt. Nur ich denke, man muss eben mit der Kirche empfinden: Man muss mit dem Papst reden, man muss mit dem Einheitsrat reden. Wir wollen gemeinsam unterwegs sein als katholische Kirche und deswegen ist es wichtig, zu reden, zu sprechen, auch mit meinen Mitbrüdern. Aber bei uns ist der ökumenische Impuls sehr, sehr stark. Einfach durch unsere Geschichte in Deutschland ist das selbstverständlich.“

Der Papst ging in seiner Ansprache auch auf die gemischtkonfessionellen Ehen ein, die in Deutschland gang und gäbe sind. Dazu Marx:

„Wir haben in vielen Gebieten 40 bis 50 Prozent konfessionsverschiedene Ehen. Was das für die Familien bedeutet, für die Weitergabe des Glaubens, nicht? Das ist doch so wichtig, dass wir da ökumenisch denken, sonst bricht ja der Glaube in manchen Familien ab, weil sie sagen: Ja was sagen uns die Kirchen für unser gemeinsames Familienleben? Und da haben wir, denke ich, eine besondere Verpflichtung in Deutschland.“

(rv 06.02.2017 mg)








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