2017-01-31 10:41:00

Papstmesse: „Lass dich überraschen vom Anblick Jesu“


Wer auf Jesus blickt, wird bemerken, dass der „Blick des Herrn“ immer auf ihm ruht. Das sagte der Papst an diesem Dienstag in seiner Frühmesse. In der Predigt in der Kapelle des Gästehauses Santa Marta ging Franziskus auf die „Perspektive Jesu“ ein. Wie es im Evangelium heißt, „entdeckt uns“ Jesus und schaut uns ständig an. Er sei ständig mitten unter den Leuten, so der Papst.

„Er ist nicht mit Bewachern da, die ihn von den Berührungen der Menschen fernhalten. Nein, nein! Er ist mitten unter ihnen geblieben und lässt sich umarmen. Und jedes Mal, wenn Jesus irgendwo hinging, versammelten sich viele Menschen um ihn. Da hätten wohl Statistik-Spezialisten berichten können: ,Die Beliebtheit des Rabbi Jesus sinkt…´ Aber für Jesus war das nicht wichtig, er suchte nach etwas anderem: nach den Menschen selbst. Und die Menschen suchten ihn. Da kann einer sagen: ,Ja, ja, er sucht die Masse - ,Nein, er sucht jeden Einzelnen!´, lautet die Antwort. Und das ist das Besondere an dem Blick Jesu, er schaut nicht auf die Masse, sondern auf jeden Einzelnen.“

Im Tagesevangelium nach Markus (Mk 5, 21-43) geht es um zwei Wunder, die Heilung von Krankheit und die Überwindung des Todes. Beim ersten Wunder wird eine kranke Frau geheilt, die Jesus berührt hat. Beim zweiten Wunder geht es um die Auferweckung eines toten Mädchens.

„Der Blick Jesu ist auf alle und jeden gerichtet. So schaut Jesus: Er sieht uns alle an und gleichzeitig jeden Einzelnen von uns. Er sieht unsere großen Probleme und unsere großen Freuden und sieht gleichzeitig auch die Kleinigkeiten in uns. Denn er ist uns nahe. Jesus fürchtet sich nicht vor den großen Dingen des Lebens, aber gleichzeitig achtet er auf die kleinen Dinge des Lebens. So betrachtet uns Jesus.“

Die Menschen waren zunächst entsetzt, als sie das tote Mädchen wieder lebend sahen. Das „Erstaunen“ gehöre zum Glauben dazu, so der Papst.

„Ich gehe und sehe Jesus. Ich laufe vorwärts und richte meinen Blick fest auf Jesus, und was finde ich vor? Er fixiert mich! Und das erstaunt mich. Die Begegnung mit Jesus erstaunt uns, aber wir müssen keine Angst haben! Wir müssen so sein, wie jene alte Frau beim ersten Wunder, die sich nicht scheute, den Mantel Jesu zu berühren. Gehen wir diesen Weg und schauen wir immer Jesus an. Und am Schluss werden wir eine schöne Überraschung erleben: er wird uns mit viel Erstaunen belohnen, denn er blickt uns immer an.“

(rv 31.01.2017 mg)








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