2017-01-30 12:51:00

Frühmesse: Papst erschüttert über Zeugnis heutiger Märtyrer


Die größte Kraft der Kirche heute sind die kleinen verfolgten Kirchen. Das hat Papst Franziskus in der Morgenmesse am Montag in der Casa Santa Marta gesagt. Im Mittelpunkt seiner Predigt standen die Märtyrer: „Heute gibt es mehr davon als in den ersten Jahrhunderten“, erinnerte Franziskus, „und die Medien sagen es nicht, weil es keine Schlagzeilen macht“.

„Die Märtyrer sind diejenigen, die die Kirche voranbringen, diejenigen, die sie unterstützen. Viele Christen auf der Welt sind heute selig, wie sie verfolgt, beleidigt, gefangengenommen werden. So viele im Gefängnis, nur weil sie ein Kreuz um den Hals tragen und Jesus Christus bekennen! Das ist der Ruhm der Kirche, und unsere Stütze, doch auch unsere Demütigung: wir, die wir alles haben, alles sieht so leicht aus für uns, und wenn uns etwas fehlt, beklagen wir uns… aber denken wir an diese Brüder und Schwestern, die heute, viel zahlreicher als in den ersten Jahrhunderten, das Martyrium erleiden!“

Und Franziskus ging in seiner eigenen Erinnerung zurück zu seiner ersten Reise als Papst in Europa außerhalb Italiens; die Reise führte ihn nach Albanien. „Ich kann das Zeugnis dieses Priester und dieser Schwester in der Kathedrale von Tirana nicht vergessen“, bekannte er in der Morgenpredigt: „Jahre und Jahre im Gefängnis, Zwangsarbeit, Demütigungen“, für sie existierten keine Menschenrechte. Bei der Begegnung mit diesen beiden lebenden Glaubenszeugen 2014 in Albanien vergoss der Papst Tränen. Den Priester, Ernest Simoni, erhob er beim letzten Konsistorium in den Kardinalstand.  

Franziskus würdigte große Kirchenveranstaltungen, bei denen Gläubige sich bekennen, „aber die größte Kraft der Kirche heute ist in den kleinen Gemeinden, mit wenigen Leuten, mit Verfolgten, mit ihren Bischöfen im Gefängnis. Das ist unser Ruhm heute und unsere Kraft heute.“ Eine Kirche ohne Märtyrer, das sei geradewegs „eine Kirche ohne Jesus“, fuhr der Papst fort. Er lud dazu ein, für die Märtyrer und für die Kirchen zu beten, „die sich nicht frei ausdrücken können“.

(rv 30.01.2017 gs)








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