2017-01-23 12:58:00

UNO: Syrischen Flüchtlingskindern eine Zukunft geben


Der jahrelange Bürgerkrieg in Syrien raubt Hunderttausenden von Kindern ihre Zukunftschancen. In einer an diesem Montag veröffentlichten Studie berichtet das UNO-Kinderhilfswerk Unicef, 187.000 in den Libanon geflohene Kinder und Jugendliche besuchten keine Schule. Das sind rund die Hälfte aller syrischen Kinder im schulpflichtigen Alter im Libanon. Stattdessen würden sich viele als Billig-Arbeitskräfte verdingen oder in Kinderehen landen, berichtete die Unicef-Beauftragte für den Libanon, Tanya Chapuisat:

„Wir von Unicef sagen, dass die Situation sehr kritisch ist. Das eine ist, das Leben von Kindern zu schützen, aber es geht doch auch darum, ihr Kindsein zu respektieren. Und da müssen wir jetzt unbedingt etwas dafür tun, um die Zukunft zu bewahren.“

An diesem Montag begannen in der kasachischen Hauptstadt Astana die Friedensgespräche zu Syrien, die von Russland, Iran und der Türkei initiiert wurden. Ob es Erfolge oder konkrete Verbesserungen für die betroffenen Menschen in Aleppo, Homs oder Damaskus geben wird, ist fraglich. Die syrischen Kinder auf der Flucht bräuchten dringend eine Perspektive, unterstreicht die Unicef-Beauftragte Chapuisat. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen habe es sich zur Aufgabe gemacht, die Hoffnung dieser jungen Leute zu stärken und ihre Chancen zu verbessern.

„Das ist doch unglaublich frustrierend, wenn du als elfjähriges Mädchen oder Junge siehst, es ändert sich nichts, alles wird schlimmer. Du weißt, dass es besser werden könnte, aber es scheint nicht der Fall zu sein. Das spüren diese Kinder. Es bricht uns allen wirklich das Herz, dies mitzuerleben. Unsere oberste Priorität ist es also, diesen Kindern das Gefühl einer besseren Zukunft zu vermitteln.“

Am Wochenende besuchte der Vatikanvertreter in Damaskus, Kardinal Mario Zenari, Kirchengemeinden und Ordensgemeinschaften im Krisengebiet von Aleppo. Er sah sich Krankenhäuser an und traf Flüchtlinge, Familien und Kinder. Die Zukunft Syriens hänge vor allem von der Situation der jungen Syrer und Syrerinnen ab, gibt Tanya Chapuisat zu bedenken. Wenn sie nicht aktiv unterstützt würden, setzten sich die Kriegsfolgen weiter fort, prophezeiht die Unicef-Mitarbeiterin: 

„Wir riskieren sonst, eine ganze Generation zu verlieren. Es wäre der Verlust einer Generation, die ihr gesamtes Potential nicht ausschöpfen konnte. Es wäre der Verlust einer Generation, die nicht die Möglichkeit hatte, ihren Beitrag für die Gesellschaft einzubringen. Und es wäre auch gefährlich für die Zukunft, denn es wäre der Verlust einer Generation, die nicht in der Lage ist, ihren eigenen Kindern etwas mitzugeben. Es geht also nicht nur um die Träume und Hoffnungen der jetzigen Flüchtlingskinder, sondern um die gesamte Zukunft Syriens.“

(reuters/uno 23.01.2017 mg)








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