2017-01-21 17:30:00

Papst an Dominikaner: Nein zur Gesellschaft des Scheins


Papst Franziskus hat mit Mitgliedern des Dominikanerordens in der römischen Papstbasilika San Giovanni in Laterano das 800jährige Bestehen des Ordens gefeiert. In seiner Predigt ging der Papst auf den Gegensatz zwischen dem „Karneval der weltlichen Neugier“ und der Verherrlichung Gottes durch gute Werke ein. 

„Es ist interessant zu sehen, dass sich die Apostel des Evangeliums schon damals, vor 2.000 Jahren, diesem Szenario gegenüber sahen, das sich in unseren Tagen – durch die Verführung des Relativismus – weiterentwickelt und globalisiert hat. Die Tendenz, nach Neuem zu suchen, die dem Menschen eigen ist, findet ihr ideales Ambiente in der Gesellschaft des Scheins, des Konsums, in der häufig Altes recycelt wird, Hauptsache es wirkt neu, anziehend, betörend. Auch die Wahrheit ist geschminkt. Wir bewegen uns in der sogenannten „flüssigen Gesellschaft“: ohne Fixpunkte, aus dem Koordinatensystem herausgefallen, ohne solide, stabile Bezugspunkte. In der Kultur des Ephimeren, des Wegwerfens nach Gebrauch.“

Der Begriff der „flüssigen Gesellschaft“ stammt von dem vor kurzem verstorbenen polnischen Denker Zygmunt Bauman; auch Benedikt XVI. ist bei seinem Venedig-Besuch im Mai 2011 auf diesen Punkt in Baumans Denken eingegangen. Dem weltlichen „Karneval“ stellte Franziskus an diesem Samstagabend ein klares Gegenszenario gegenüber. Dieses werde durch die Worte Jesu illustriert, man solle gute Werke vollbringen, um Gott zu verherrlichen und so bei ihm zu sein.

Am Schluss der Feier dankte der Generalobere der Dominikaner, Pater Bruno Cadoré, dem Papst und versicherte ihm das Gebet aller Angehörigen der dominikanischen Ordensfamilie. Am 21. Januar 1217 hatte der damalige Papst die Regel des sogenannten Predigerordens genehmigt. 

(rv 21.01.2017 mg)








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