Venezuela: Gespräche ohne Vatikan-Sondervermittler

Der vatikanische Sondervermittler wird nicht an den Vermittlungsgesprächen zwischen sozialistischer Regierung und Opposition teilnehmen. Der Nuntius, Erzbischof Aldo Giordano, schreibt in einem Brief, Kurienerzbischof Claudio Celli werde zu „den möglichen Versammlungen, die für die kommenden Tage geplant sind“, nicht erscheinen. In einem Schreiben an das Oppositionsbündnis „Tisch der demokratischen Einheit“ (MUD) wird hingegen Giordanos Teilnahme angekündigt. Gründe für Cellis Abwesenheit werden nicht genannt. In Caracas waren getrennte Gespräche mit den beiden Delegationen geplant.

Das Oppositionsbündnis wirft der Regierung vor, Zusagen aus den ersten Gesprächen nicht eingehalten zu haben, und fordert Neuwahlen zur Lösung der politischen Krise. Präsident Nicolás Maduro beteuert, der Dialog sei der einzige Ausweg zur Lösung der Probleme.

Venezuela wird seit über zwei Jahren von einer Versorgungskrise und schweren politischen Spannungen erschüttert. Die Regierung macht eine aus den USA gesteuerte Kampagne dafür verantwortlich. Die Opposition hingegen wirft der Regierung wirtschaftspolitisches Versagen vor.

(kna 20.01.2017 dh)