2017-01-20 12:59:00

Papstpredigt: Sich tief vom Herrn verändern lassen


Sich innerlich vom Herrn verändern lassen, Egoismus und Herzenshärte hinter sich lassen – dazu hat Franziskus an diesem Freitag in seiner Morgenpredigt aufgerufen. Bei der Messe im vatikanischen Gästehaus ging er auf den Neuen Bund ein, den Gott mit uns in Jesus Christus geschlossen hat.

Gott erneuert alles „von der Wurzel, nicht nur von der äußeren Erscheinung her“, sagte der Papst ausgehend von einem Auszug aus dem Brief an die Hebräer. Das „Gesetz des Herrn“ sei „kein äußerliches Handeln“, es dringe in unser Herz ein und verändere unser Fühlen, Handeln und Sehen.

„Der Neue Bund ändert unser Herz und lässt uns das Gesetz des Herrn mit diesem neuen Herzen sehen, mit diesem neuen Geist. Denken wir an die Gesetzesgelehrten, die Jesus nachstellten. Sie machten alles, was vom Gesetz vorgeschrieben war, hatten das Recht in der Hand, alles. Aber ihre Mentalität war eine gottesferne, eine egoistische Mentalität, die auf sie selbst bezogen war: Ihr Herz war eines, das verdammte, immer nur verurteilte. Der Neue Bund ändert unser Herz und unseren Geist. Es gibt einen Mentalitätswandel.“

Der Herr gehe noch weiter: Er versichere uns, dass er unsere „Bösartigkeiten“ vergebe und sich unserer Sünden „nicht erinnern“ werde. „Manchmal gefällt es mir, mit dem Herrn zu scherzen und zu sagen: Du hast kein gutes Gedächtnis!“, schmunzelte der Papst, „das ist Gottes Schwäche. Wenn er vergibt, vergisst er“.

„Er vergisst, denn er vergibt. Angesichts eines reumütigen Herzens vergibt er und vergisst er: ,Ich werde vergessen, werde mich nicht mehr an ihre Sünden erinnern.‘ Doch auch dies ist eine Einladung dazu, den Herrn nicht mehr an Sünden denken zu lassen, also nicht mehr zu sündigen: ,Du hast mir vergeben, du hast vergessen, doch ich muss.‘ Ein Lebenswandel – der Neue Bund erneuert mich und lässt mich mein Leben ändern, nicht nur Geist und Herz, sondern das ganze Leben. So leben: ohne Sünde, der Sünde fern. Das ist die Erneuerung. So schafft der Herr alles neu.“

Auch auf einen anderen Aspekt der Identität ging der Papst in seiner Predigt ein: Wir gehörten zu Gott, andere Götter existierten nicht, sie seien „Humbug“. Es gehe also auch um eine „Veränderung der Zugehörigkeit“, so Franziskus. Diese „Erneuerung“ sei nahezu wundervoller als die Schöpfung selbst, fügte er an. Und er rief dazu auf, treu in diesem Bund voranzugehen:

„Das Siegel dieses Bundes, dieser Treue ist es, diesem uns verändernden Wirken des Herrn gegenüber treu zu sein. Die Propheten sagten: ,Aber der Herr wird dein Herz aus Stein in ein Herz aus Fleisch verwandeln.‘ Das Herz verändern, das Leben verändern, keine Sünden mehr begehen, die Zugehörigkeit verändern: nie der Weltlichkeit gehören, nie dem Geiste der Welt, den Dummheiten der Welt, nur dem Herrn.“

(rv 20.01.2017 pr)








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