2017-01-20 11:01:00

Italien: Der Papst denkt an die Verschütteten


Nur noch das Dach des Hotels Rigopiano am Fuß des Gran Sasso schaut aus den Schneemassen, von denen es am Mittwochabend erfasst und etwa zehn Meter weit mitgerissen wurde. Auslöser der Lawine waren wohl die schweren Erdstöße, die Mittelitalien am Mittwoch erneut getroffen haben. Mehrere Dutzend Menschen werden unter den Trümmern vermutet, darunter auch Kinder. Von diesem Freitagmittag stammt die Nachricht, dass nach mehr als 43 Stunden unter den Schnee- und Trümmermassen bislang acht Überlebende  geborgen werden konnten, unter ihnen zwei Kinder sowie jeweils drei Frauen und Männer; mehrere Tote waren bereits im Vorfeld geborgen worden. Das Entsetzen der Rettungskräfte, die Derartiges noch nie erlebt haben, und die Verzweiflung der Hinterbliebenen sind auch in den Gedanken des Papstes. Das bezeugt gegenüber Radio Vatikan Nunzio Galantino, der Sekretär der Italienischen Bischofskonferenz:

„Der Papst wird ständig über die Situation informiert. Ich weiß, dass er selbst hin und wieder einen der Bischöfe oder eine lokale Einrichtung anruft… Der Papst ist absolut auf dem Laufenden. Er lädt nicht nur zum Gebet ein, sondern er fordert auch uns, die Bischofskonferenz, dazu auf, alles uns Mögliche zu tun, um die Betroffenen die Nähe der Kirche spüren zu lassen. Die Situation ist wirklich dramatisch!“

Das bezeugen auch die Helfer vor Ort, die sich erst Stunden nach dem Vorfall auf den schwierigen Weg zum verschütteten Resort machen konnten. Denn den ersten Notrufen wurde laut Aussage des Zeugen, der sie abgesetzt hatte, schlicht und ergreifend kein Glauben geschenkt – zu unwahrscheinlich erschien das geschilderte Szenario. „Gerade dieses Zusammentreffen von Erdbeben und Schnee, die schwierige Wetterlage, all das hat die Situation schrecklich verkompliziert. Die Menschen fühlen sich alle sehr unwohl hier. Das ist etwas, was uns ausnahmslos alle Bischöfe bestätigt haben,“ zeigt sich der Sekretär der Bischofskonferenz besorgt.

Der Bischof von Pescara, Tommaso Valentinetti, in dessen Diözese das Hotel liegt bzw. lag, ist in ständigem Kontakt mit den Helfern vor Ort. Er hoffe, so sagt er uns, dass die Menschen in seinem Bistum auch nach diesem neuerlichen Schlag die Hoffnung nicht fahren lassen werden. „Meine Diözesanmitglieder, die Menschen der Abruzzen, sind sehr hartnäckig und widerstandsfähig, sie können mit vielen Schwierigkeiten und Proben umgehen. Hoffen wir, dass auch diejenigen unter ihnen, die leider Opfer in ihrer Familie zu beklagen haben, genauso in der Lage sein werden, diesen schwierigen Moment zu überwinden. Ich bitte die Hörer, sich im Gebet solidarisch zu zeigen, damit der Herr uns Kraft und Mut gebe und vor allem die Fähigkeit, den Schwierigkeiten zu begegnen, die auf uns warten.“

(rv 20.01.2017 cs)








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