2017-01-19 10:33:00

Papst: „Luther wollte Kirche nicht spalten“


„Echte Ökumene fußt auf der gemeinsamen Bekehrung zu Jesus Christus als unserem Herrn und Erlöser. Wenn wir uns ihm gemeinsam nähern, nähern wir uns auch untereinander.“ Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstag zu einer ökumenischen Delegation aus Finnland, die auch in den vergangenen Jahren jeweils zur Gebetswoche für die Einheit der Christen nach Rom reist.

Franziskus würdigte den Auftakt des Reformationsgedenkens, an dem er Ende Oktober im schwedischen Lund teilgenommen hatte. Dieses beispiellose gemeinsame Gedenken sei nicht nur auf theologisch-spiritueller, sondern auch „auf menschlicher Ebene wichtig“ gewesen.

„Nach fünfzig Jahren des offiziellen ökumenischen Dialogs unter Katholiken und Lutheranern ist es uns gelungen, klar die Perspektiven aufzuzeigen, über die wir uns heute einig sind. Dafür sind wir dankbar. Gleichzeitig bereuen wir ehrlich und von Herzen unsere Sünden und Fehler. In diesem Geist ist in Lund daran erinnert worden, dass der Versuch Martin Luthers vor fünfhundert Jahren darauf zielte, die Kirche zu erneuern, und nicht darauf, sie zu spalten.“

Franziskus ermunterte dazu, den theologischen Dialog zwischen den Kirchen fortzusetzen und sich um „weitere Konvergenzen im Bereich der Lehre und der Moral der Kirche“ zu bemühen. Der Papst, der nicht immer so lobende Worte für theologische Dialoge findet, anerkannte, wie entscheidend sie doch für eine Annäherung an eine „volle Einheit“ seien.

„2017, das Jahr des Reformationsgedenkens, bedeutet für Katholiken und Lutheraner eine besondere Gelegenheit, um den Glauben authentischer zu leben, das Evangelium gemeinsam zu lesen und Christus mit erneuertem Elan zu bezeugen. Wenn wir den Glauben gemeinsam vor der Welt vertreten und den Leidenden, den Verfolgten und Geknechteten gemeinsam beistehen, dann sind wir nicht mehr getrennt, sondern dann sind wir zusammen auf dem Weg zur vollen Gemeinschaft!“

(rv 19.01.2017 sk)








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