2017-01-10 11:53:00

Heiliges Land: „Palästina-Israel-Konflikt lösen!“


Der Konflikt zwischen Israel und Palästina ist der Ausgangspunkt für die Instabilität, unter der der gesamte Nahe Osten leidet. Sollten die Verantwortlichen nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren, werden sich diese Spannungen, die letztlich den Frieden weltweit in Mitleidenschaft ziehen, nie lösen. Das sagt am Mikrofon von Radio Vatikan der Franziskanerpater Ibrahim Faltas von der Kustodie im Heiligen Land. Wir erreichten ihn nach dem Attentat in Jerusalem, dem vier junge israelische Soldaten zum Opfer gefallen sind. Israelische Kommentatoren stellen einen Zusammenhang zwischen dem Votum der Vereinten Nationen zur israelischen Besatzungspolitik und dem Attentat her. Doch dies sieht Pater Faltas anders:

„Ich denke absolut nicht, dass dieses Attentat mit dem Votum der Vereinten Nationen zusammenhängt. Die UNO hat sich gegen die Besetzungspolitik ausgesprochen. Aber hoffen wir wirklich, dass dieser Hass zwischen den beiden Parteien aufhört und sie wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren werden. Wie der Heilige Johannes Paul II. immer sagte, wenn in Jerusalem kein Frieden herrscht, dann wird es auf der Welt nie Frieden geben.“

Er sei sich sicher: wenn erst das Problem zwischen Israel und Palästina gelöst sei, dann „wird auch der Krieg und aller Hass enden, der sich darum herum abspielt, vor allem im Nahen Osten, der einen sehr hässlichen Moment erlebt, überall, sei es in Syrien als auch im Irak, in Ägypten und in der Türkei: alle haben ein sehr großes Problem.“

Am Tag nach dem Anschlag mit einem Lastwagen, bei dem der Attentäter – ein junger Palästinenser – erschossen worden war, sind neun Personen im arabischen Teil der Stadt verhaftet worden. Die Regierung unter Premier Nethanjahu ist überzeugt davon, dass die Spur zum Islamischen Staat zurück zu verfolgen sei – auch wenn derartige Anschläge in Israel schon lange ein Problem sind. Unabhängig von den Hintermännern des Attentats sei dieses jedoch aufs Schärfste zu verurteilen, so der Franziskanerpater:

„Wir verurteilen diese Tat, wir sind immer gegen diese Art von Taten! Wir waren zufrieden in diesen Tagen: Nichts war passiert und die Situation war ruhig. Die Pilger sind zurück gekommen: wir hatte sehr viele Pilger von September bis heute!“ Er hoffe, dass dieses erneute Attentat keine Auswirkungen auf die Tourismusbranche habe, die insbesondere vielen Christen im Heiligen Land ein Auskommen beschere.  

Papst Franziskus unterstütze den Friedensprozess enorm, honoriert der Pater die Anstrengungen und immerwährenden Appelle des Papstes für einen belastbaren Frieden im Nahen Osten. Mutige Gesten seien vonnöten, um den Weg des Dialogs zu unterstützen, hatte der Papst erst an diesem Montag in seiner Ansprache an das Diplomatische Korps angemahnt. Pater Faltas erinnert daran, dass der Papst „das Menschenmögliche” unternommen habe und auch weiterhin unternehme, um die Präsidenten Palästinas und Israels zu einem Treffen und Verhandlungen zu bewegen – vor zwei Jahren war ihm dies mit einem Treffen von Abbas und Peres zu einem Friedensgebet im Vatikan auch gelungen. Nun müsse auch die Internationale Gemeinschaft das Ihre tun, um die Friedensverhadlungen voran zu bringen. „Und hoffen wir, dass die beiden Parteien baldmöglichst wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren. Diese mutigen Gesten, von denen der Papst gesprochen hat: das ist wirklich die Antwort auf das Attentat, nämlich dass die beiden Parteien, Israelis und Palestinenser, wieder miteinander sprechen und verhandeln. Mit dem Dialog müssen sie all ihre Probleme lösen.“ 

(rv 10.01.2017 cs)








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