2017-01-08 10:39:00

Papst Franziskus tauft 28 Kinder


Den Glauben bewahren, ihn wachsen lassen und Zeugnis von ihm ablegen – dies verlangte Papst Franziskus an diesem Sonntag von den Eltern, die für ihre Kinder die Taufe erbeten hatten. 28 Kinder von Vatikanangestellten, die in den vergangenen Monaten das Licht der Welt erblickt hatten, wurden an diesem Sonntag vom Oberhaupt der katholischen Kirche in der Sixtinischen Kapelle getauft - darunter sind gleich vier kleine Francescos. Am Sonntag nach dem Hochfest der Epiphanie begeht die Kirche das Fest der Taufe des Herrn, der Tradition nach tauft der Papst an diesem Tag selbst. Seine Predigt hielt der Papst – dies in einem Bruch mit der Tradition – frei und spontan.

„Liebe Eltern“, so wandte sich der Papst in seiner Predigt an die Anwesenden, „ihr habt für eure Kinder den Glauben erbeten, den Glauben, der mit der Taufe gegeben wird. Der Glauben: Das bedeutet Leben des Glaubens, denn der Glaube muss gelebt werden. Auf dem Weg des Glaubens voranschreiten und Zeugnis vom Glauben ablegen.”

Der Papst wiederholte bei dieser Gelegenheit ein ihm liebes Bild: Glauben heiße keineswegs, am Sonntag das Credo auswendig zu können, wenn man zur Messe gehe.

„Glauben heißt, an das zu glauben, was die Wahrheit ist: Gottvater hat uns seinen Sohn geschickt und den Geist, der uns belebt. Doch der Glaube ist auch, sich Gott anzuvertrauen, und das müsst ihr ihnen beibringen, mit eurem Beispiel, mit eurem Leben.“ Er erinnerte an die ersten Tage der Kirche, an denen die Taufe „Erleuchtung“ genannt wurde, die durch die angezündete Kerze symbolisiert wurde, die den Eltern auch heute noch übergeben wird. „Denn der Glaube erleuchtet das Herz und lässt die Dinge in einem anderen Licht sehen. Ihr habt den Glauben erbeten: Die Kirche gibt euren Kindern den Glauben mit der Taufe, und ihr habt die Aufgabe, ihn wachsen zu lassen, zu bewahren und zum Zeugnis für alle anderen werden zu lassen. Das ist der Sinn dieser Zeremonie. Nur das wollte ich euch sagen: den Glauben bewahren, ihn wachsen zu lassen und dass er Zeugnis für die anderen sei.“

Wie bei Gelegenheit der Taufe quasi unumgänglich, wurde die ehrwürdige Sixtinische Kapelle auch an diesem Fest der Taufe des Herrn von Kindergeschrei erfüllt. Das griff der Papst während seiner Predigt scherzhaft auf: „Das Konzert hat angefangen, was? Das kommt daher, weil die Kinder sich an einem ihnen unbekannten Ort befinden, vielleicht mussten sie früher als sonst aufstehen, einer fängt an und dann machen die anderen mit… Jesus hat das gleiche getan! Mir gefällt es, zu denken, dass die erste Predigt Jesu im Stall Weinen war: die erste.“ Sollte jedoch Hunger die Ursache für das Weinen sein, so lud Franziskus die Mütter auch diesmal ein, sollten sie die Kinder ruhig an die Brust legen, ohne Angst und in aller Normalität – so wie es die Madonna mit Jesus getan habe.

Nach eigener Aussage tauft Papst Franziskus gerne Kinder - in dieser Woche hat er gleich mehrfach das Vergnügen: Wie der Bischof von Rieti, Domenico Pompili, vor gut einer Woche bekannt gegeben hatte, wird der Papst an diesem Samstag in wesentlich privaterer Zeremonie, nämlich in seiner Residenz Casa Santa Marta, acht Kinder taufen, die seit Ende August - dem Datum des ersten schrecklichen Erdbebens - in der mittelitalienischen Erdbebenregion das Licht der Welt erblickt hatten. Außerdem hatte der Papst erst am vergangenen Samstag einen Taufbewerber getauft. Das gab er selbst bei seinem Angelusgebet an diesem Sonntag bekannt.

(rv 08.01.2017 cs)








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