2017-01-08 11:57:00

Angelus: Evangelium mit Sanftmut, nicht mit Arroganz verkünden!


Das Fest der Taufe des Herrn lässt uns das Geschenk und die Schönheit dessen wiederentdecken, ein Volk von Getauften zu sein. Das sagte Papst Franziskus beim Engel des Herrn an diesem Sonntag auf dem Petersplatz. Johannes der Täufer sei sich der Tatsache bewusst gewesen, wie weit Jesus als Sohn Gottes über den Menschen stehe und habe ihm aus diesem Grund die Taufe verweigern wollen: ,Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde´, sagt er zu ihm. „Aber Jesus ist eben deshalb gekommen, um die Distanz zwischen dem Menschen und Gott zu überwinden: Wenn Er alles ist auf Seiten Gottes, dann ist Er auch alles auf Seiten des Menschen, und vereint das, was getrennt war. Deshalb bittet er Johannes um die Taufe.“

Dies sei der Weg, auf dem sich der Plan Gottes erfülle, fuhr Franziskus fort, der Plan, der über den Weg des Gehorsams und der Solidarität mit dem fragilen und sündigen Menschen führe, den Weg der Sanftmut und der vollen Nähe Gottes zu seinen Kindern. Der Prophet Jesaja habe es vorhergesagt, dass die Mission des Gottessohnes eine Mission der leisen Töne sei, bewaffnet nur mit der Kraft der Wahrheit. „Das ist auch der missionarische Stil der Jünger Christi: das Evangelium mit Sanftmut und Festigkeit zu verkünden, ohne Arroganz oder Zwang. Die wahre Mission ist niemals Proselytmacherei, sondern Anziehung zu Christus, durch unser eigenes Zeugnis, angefangen von der starken Union mit ihm im Gebet, in der Anbetung und in der konkreten Nächstenliebe, die der Dienst an Jesus im geringsten der Brüder ist.“ 

Ein Volk von Getauften zu sein bedeute, „Sünder zu sein, die durch die Gnade Christi gerettet und tatsächlich, durch Werk des Heiligen Geistes, in die Gotteskinderschaft eingereiht und im Schoß der Kirche aufgenommen, einer Geschwisterlichkeit fähig, die keine Hindernisse kennt“, fuhr Franziskus fort. Wir selbst seien nach dem Beispiel Jesu dazu aufgerufen, aus unserem Leben ein freudiges Zeugnis zu machen, das den Weg erleuchte, der Hoffnung und Liebe trägt, so der Papst zu den Pilgern, die sich bei eisigen Temperaturen auf dem Petersplatz versammelt hatten.

Nach dem Angelus gedachte Papst Franziskus der Obdachlosen, die besonders unter den eisigen Tempraturen dieser Tage zu leiden haben, und unter denen es einige Opfer zu beklagen gebe. Er rief dazu auf, ihnen Hilfe zukommen zu lassen. Außerdem bat er um Gebet für die Familien, deren Kinder er am Vormittag in der Sixtinischen Kapelle getauft habe, sowie für alle Familien, die sich auf dieses wichtige Sakrament vorbereiteten. Bei dieser Gelegenheit gab er auch bekannt, dass er an diesem Samstag einen Katechumenen getauft habe. Abschließend lud er dazu ein, sich dem weltweiten päpstlichen Gebetsnetz anzuschließen, das jeden Monat, auch über Social Media, die Gebetsintentionen verbreite, die er jeden Monat für die gesamte Kirche vorschlage. An diesem Montag wird das Video mit der ersten päpstlichen Gebetsintention für das Jahr 2017 veröffentlicht. 

(rv 08.01.2017 cs)








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