2016-12-24 11:57:00

Malteserorden: Vorschläge des Vatikan sind „inakzeptabel“


Die Leitung des Malteserordens wehrt sich gegen die vom Vatikan ernannte Untersuchungskommission. Eine Gruppe von fünf Fachleuten soll auf Wunsch des Papstes Informationen über die jüngst verkündete Entlassung des Großkanzlers durch den Großmeister sammeln und sie zur Entscheidungsfindung „in kurzer Zeit“ dem Heiligen Stuhl zukommen lassen. Wie der Orden auf seiner Webseite mitteilt, bewertet er die Vorgänge als innere Angelegenheit des Souveränen Malteserordens, alle Entscheidungen diesbezüglich fielen alleine in dessen Kompetenz. „Die Ernennung [der Kommission] resultiert aus einem Missverständnis durch das Staatssekretariat des Heiligen Stuhls“, heißt es in dem Text. Großmeister Mathew Festing habe dem Papst in einem Brief bereits mitgeteilt, weswegen die vom Staatssekretariat gemachten Vorschläge „inakzeptabel“ seien.

Hintergrund

Der Großkanzler des Ordens, der Deutsche Albrecht von Boeselager, war jüngst von der Ordensspitze aus dem Amt entlassen worden, hält diesen Schritt aber für ungerechtfertigt und widerrechtlich. Die fünf Männer, die der vom Papst eingerichteten Gruppe angehören, sind Vatikan-Erzbischof Silvano Maria Tomasi, der Jesuit und frühere Rektor der päpstlichen Gregoriana-Universität Gianfranco Ghirlanda, der frühere Malteser-Großkanzler Jacques de Liedekerke, der deutsch-französische Finanzfachmann Marc Odendall und der Präsident der Malteser im Libanon, Marwan Sehnaoui.

(rv 24.12.2016 ord)








All the contents on this site are copyrighted ©.