2016-12-24 10:31:00

D: Vom Terror nicht dominieren lassen


Bundespräsident Joachim Gauck und die beiden großen Kirchen haben die Deutschen zum Auftakt des Weihnachtsfest dazu aufgerufen, sich vom Terror nicht unterkriegen zu lassen.

Gauck warb an Heiligabend für mehr Vertrauen in Staat und Gesellschaft. Der Terror habe nicht nur zu Wut und dem Gefühl von Angst und Ohnmacht geführt; „wir sind vielmehr zusammengerückt als Gemeinschaft derer, die die Mitmenschlichkeit verteidigen“, sagte er in seiner letzten Weihnachtsansprache. Sie wird am Abend des ersten Weihnachtstags von ARD und ZDF ausgestrahlt.

Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sieht das Weihnachtsfest als „Mutmacher zum Leben“. Angst und Hass dürften die Gesellschaft nicht vergiften, sagte er laut vorab veröffentlichtem Predigttext am Samstagabend im Münchner Liebfrauendom. Die Realitäten der Welt seien nicht unveränderlich, fügte der Kardinal hinzu. „Wir können etwas tun durch unser Reden und Handeln.“ Es sei dabei von großer Bedeutung, ob die Grundstimmung von Zuversicht und Hoffnung geprägt sei oder von Angst und Ressentiment.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sagte in seiner Weihnachtsbotschaft, Weihnachten sei nicht fern von Leid: Der in einer ärmlichen Futterkrippe geborene Jesus werde als Erwachsener gefoltert und am Kreuz hingerichtet. „Wir sind aber davon überzeugt, dass das Leid nicht das letzte Wort hat“, so der bayerische Landesbischof.

Er zeigte sich beeindruckt von den Reaktionen vieler Menschen auf den Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt am Montagabend. „Ich finde, die Menschen gehen sehr reif damit um.“ Bedford-Strohm wandte sich zudem gegen einen Generalverdacht gegen Flüchtlinge. „Wir dürfen uns nicht spalten lassen.“

(kna 24.12.2016 pr)








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