2016-12-20 11:13:00

D: Amoris laetitia gar „nicht so missverständlich“


Im Streit um die Interpretation des päpstlichen Schreibens Amoris laetitia hält der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, den Text für „nicht so missverständlich, wie manche behaupten“. Als Konsequenz daraus sollten etwa wiederverheiratete Geschiedene nicht bis zum Ende ihres Lebens „wie in einer Sackgasse eingemauert sein“ und gegebenenfalls auch wieder zur Kommunion und zur Beichte gehen dürfen. Das sagte Marx am Dienstag in einem persönlichen Jahresbilanz-Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur in München.

Es handle sich um keine neue Lehre, betonte der Münchner Erzbischof weiter: „Der Papst will, dass wir einen neuen, pastoralen Blick auf die Realität werfen und unser Leben, auch wenn es nicht immer gelungen ist, mit dem Anspruch des Evangeliums verbinden und der Barmherzigkeit Gottes vertrauen.“

Befragt zu den praktischen Konsequenzen, sagte Marx außerdem, es gelte, „in der pastoralen Begleitung die Gewissensentscheidung des Einzelnen zu formen und zu respektieren“. Dabei müsse „die biografische, oft sehr schwierige Situation des Einzelnen im Horizont des Evangeliums gut angeschaut werden“. Dies verlange „anspruchsvolle Seelsorge“. Dazu müssten die Priester nun ermutigt werden, aber „viele handeln schon so“.

Zur Haltung der deutschen Bischöfe sagte Marx, „ich denke, dass sie den Papst unterstützen und sein Schreiben als eine positive Weiterentwicklung sehen“. Ob die Bischöfe dazu noch ein gemeinsames Schreiben veröffentlichen, ließ Marx offen.

(kna 20.12.2016 sk)








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