2016-12-16 09:00:00

Dem Papst zum 80. Geburtstag: Franziskus als Jesuit


Der Jesuit erkennt ihn ihm den Jesuiten: Vieles von dem, was Papst Franziskus tut und wie er spricht und denkt, ist vom Jesuitenorden geprägt. Wie sollte es auch anders sein? Eine gelebte Spiritualität und eine geistliche Tradition hinterlassen bei jedem seine Spuren. Wenn man selber Jesuit ist, auch wenn man einer anderen Kultur und Generation angehört, spürt man das bei Papst Franziskus an allen Ecken und Enden.

Vor allem ist es die innere Dynamik des Prozesses der Exerzitien, die Jorge Mario Bergoglio geprägt haben und prägen. Der Ordensgründer Ignatius hatte sie entwickelt und sie bilden bis heute das Rückgrat des Ordens. Nicht nur des Jesuitenordens, aber hierher hat Papst Franziskus es.

Das in wenigen Sätzen zusammen zu fassen, würde dem Ganzen nicht gerecht. Ich versuche es einmal so: es beginnt mit dem Benennen der eigenen Schwäche und Sünde, in der ich dem vergebenden Christus begegne. Es geht über die Weise, wie der Papst über Nachfolge und Entschiedenheit spricht – Jesuiten nennen das eine „Wahl“. Es geht um das Wertschätzen der Wirklichkeit und das Erkennen des Wirkens des Heiligen Geistes darin, vorgefasste Meinungen verzerren hier das Bild. „Unterscheiden“, heißt das. Da gebe es noch viel Anderes zu benennen.

Das Schöne dabei ist aber, dass Papst Franziskus das nicht exklusiv macht. Wer in seinem Leben noch nie einem Jesuiten über den Weg gelaufen ist, kann ihn genau so verstehen wie jemand, der eine Promotion zu jesuitischer Spiritualität abgeliefert hat. Die Tradition, Prägung und Spiritualität eines Ordens, zugänglich für alle und jeden, das ist das Jesuitische an diesem Papst.

Pater Bernd Hagenkord, Jesuit.








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