2016-12-11 12:28:00

Angelus: „Wer als Christ nicht jubelt, dem fehlt was!"


Ein Christ, der nicht jubelt und sich nicht freut, ist ein Christ, dem etwas fehlt. Das hat Papst Franziskus an diesem Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz angemerkt. Die Kirche begeht am dritten Advent den sogenannten Gaudete-Sonntag, das lateinische Wort „gaudete“ bedeutet: freut euch – der Herr ist nahe. „Diese Freude hat nichts Oberflächliches und rein Gefühliges“, sagte Franziskus,  erst recht entspringe sie natürlich nicht der seichten Fröhlichkeit des Konsumismus, im Gegenteil: „Der Herr kommt, er kommt in unser Leben als Befreier, er kommt, uns zu befreien von allen innerlichen und äußerlichen Formen der Sklaverei. Er ist es, der uns den Weg der Treue, der Geduld und der Beharrlichkeit zeigt, damit bei seiner Wiederkunft unsere Freude vollkommen sein wird.“

Und Franziskus deutete die äußeren Zeichen des Advent – die Krippen und den Schmuck auf den Straßen und in den Häusern – als beständige Erinnerung: „Diese äußeren Zeichen laden uns dazu ein, den Herrn bei uns aufzunehmen, der immer kommt und an unsere Tür klopft, an unser Herz klopft, sodass wir uns nähern.“ Krippen und Weihnachtsschmuck laden die Gläubigen aber auch dazu ein, „Jesus zu erkennen in den Schritten jener Menschen, die neben uns gehen, besonders der Schwachen und Bedürftigen“.

Nach dem Angelusgebet segnete der Papst wie alljährlich am Gaudete-Sonntag die Jesuskind-Figuren, die Kinder und Jugendliche aus ganz Italien und besonders Rom zu diesem Anlass zum Petersplatz tragen. Seit Jahrzehnten organisieren katholische Schulen und Oratorien für und mit ihren Schülern Rom-Wallfahrten mit den „Bambinelli“, so das italienische Wort für diese Krippenfiguren, die stets erst am Heiligen Abend in die Krippen gelegt werden. Franziskus wandte sich direkt an die Mädchen und Jungen mit zwei Bitten: zum einen um ein Adventlied, zum anderen um Gebete. „Wenn ihr mit euren Eltern vor der Krippe betet, dann bittet das Jesuskind, uns allen zu helfen, dass wir Gott und den Nächsten lieben. Und bitte denkt auch daran, für mich zu beten, so wie ich es für euch tue.“

In seinen Worten nach dem Gebet des Engels der Herrn rief Franziskus eindringlich zum Frieden in Aleppo auf und bedauerte zahlreiche Attentate in verschiedenen Ländern der Welt, besonders jenes auf die koptisch-orthodoxe Kathedrale von Kairo, bei dem mindestens 20 Menschen starben. 

Am Freitag wurden im Vatikan die Krippe und der Christbaum auf dem Petersplatz zum ersten Mal beleuchtet. 

(rv 11.12.2016 gs)








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