2016-12-10 12:51:00

Papst: Landwirtschaft kann ermüdend sein, aber ...


Landwirtschaft kann ermüdend sein, steht aber im Dienst der Anderen. Das sagte der Papst während seiner Audienz am Samstagvormittag mit internationale Vereinigung katholischer Landwirte, die sich in Rom getroffen haben, um über die Problem des Landwirtschaftslebens zu debattieren.

Papst Franziskus würdigt ihr Engagement und kommt gleich zur Sache, zu den Problemen. „Diese Arbeit ist manchmal ermüdend, aber sie steht auch im Bewusstsein für Andere etwas bereitzustellen. In ihren Bemühungen, das Land zu bearbeiten und seine Fruchtbarkeit Jahr für Jahr zu sichern, begegnen sie auch Schwierigkeiten durch den Klimawandel. Eine Realität, die leider durch menschliche Vernachlässigung noch verschärft wird.“ Demgegenüber steht das Anliegen der katholischen Landwirte, dass in der kirchlichen Soziallehre begründet ist und der Papst erst in seiner Enzyklika Laudato Si ausführlich behandelt hat: „die Welt zu bewirtschaften und zu bewahren“(LS 67).

Der Papst erinnert daran, dass die Landwirtschaft nicht mehr so wie früher der erste Sektor der Wirtschaft ist, doch sie ist dennoch wichtig für die Politik und zwar für Entwicklungsländer, um Ungleichheiten in der Nahrungsfrage zu bewältigen: „An einigen Stellen bleibt die Landwirtschaft die beste Antwort auf Armut und Nahrungsmittelknappheit. Das heißt aber, den Mangel an Organisation zu beheben, den ungerechten Erwerb von Grundstücken, deren Ertrag aus den Händen ihrer rechtmäßigen Erben gerissen wird, ungerechte Spekulationsmethoden oder das Ausbleiben nationaler und internationaler Politik.“

Statt der Landwirtschaft sei Geld verdienen heute das Maß aller Dinge in der Wirtschaft, so der Papst. Auch auf Kosten der Natur, wenn der Rhythmus der Natur nicht eingehalten wird, auf Kosten der Familie, der Work-Life-Balance. Solidarität hilft da nicht immer, wenn die nötige Infrastruktur mit Regeln und Institutionen nicht gegeben ist. „Was kann also getan werden? Die Geschichte der internationalen Vereinigung katholischer Landwirte zeigt, dass es möglich ist das Christsein zu verbinden mit christlichem Handeln in konkreten Umständen des Landwirtschaftslebens, wo die Wichtigkeit des Menschen, der Familie und der Gemeinschaft sowie der Sinn für Solidarität wesentliche Werte repräsentieren, auch in signifikanten Situation der Unterentwicklung und Armut.“ Die weltweite Vernetzung der katholischen Landweite sei genau die Art und Weise, wie eine Nichtregierungsorganisation auf aktuelle Herausforderungen und auf neue Bedürfnisse reagieren müssen, lobte Franziskus die Landwirte. Dafür müssten auch mal mutige Entscheidungen getroffen werden, auch im Hinblick auf Technik. „Ihre Aufgabe ist, Ideen vorzuschlagen, die der ländlichen Gesellschaft helfen kann, nicht am Rande von politischen Entscheidungen, Regelungen oder Aktionsplänen in den verschiedenen Bereichen des sozialen und wirtschaftlichen Lebens zu bleiben.“

„In ihren Ausbildungs-Projekten sind sie zur Recht kritisch gegenüber Modellen des Agribusiness. Sie betonen selbst die realen Bedürfnisse, verbunden mit individuellen und lokalen Situation. So können sie nicht Verluste und Abfälle in der Produktion vermeiden, sondern auch einen zu schnellen Rückgriff auf Technologien, die nur im Interesse einer reichen Ernte stehen und die Artenvielfalt sowie die biologische Vielfalt auslöschen kann.“ Die Arbeit der internationalen Vereinigung katholischer Landwirte sei in erster Linie eine, die Brücken baut. Verwurzelt in der katholischen Soziallehre solle sie sich einsetzen für Veränderungen, fordert Franziskus.

Die internationale Vereinigung hat sich 1964 im portugiesischen Pilgerort Fatima gegründet. Sie zählt mehr als 1,5 Millionen Mitglieder aus beinahe 60 Ländern.

(rv 10.12.2016 pdy)








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