2016-12-08 15:44:00

Irak: Drohende Auslöschung eines Jahrtausend-Erbes


Angesichts der Zerstörung antiker und christlicher Kulturgüter durch Krieg und Terror im Irak schlägt der chaldäische Patriarch von Bagdad Alarm. Patriarch Louis Raphael Sako fordert ein „entschiedenes Vorgehen“ der internationale Gemeinschaft, um Kirchen, Klöster und archäologische Stätten im antiken Mesopotamien zu schützen. Die in der Region wütenden Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) trieben eine regelrechte „Zerstörungskampagne“ dieser Kulturgüter voran, sagte Sako laut Asianews auf einer Konferenz der UNESCO zum Schutz von Kulturgütern des Irak, die Anfang Dezember in Abu Dhabi stattfand. Zudem sei seit der US-amerikanischen Besatzung im Jahr 2003 und dem Fall Bagdads ein reger Kunstraub in Gang.

Um die kostbaren Kulturgüter zu schützen, setzt der Patriarch auf einheimisches Personal und eine Zusammenarbeit zwischen irakischer Regierung und internationaler Gemeinschaft. Im Kontext der Befriedung des Irak dürfe der Schutz des kulturellen Erbes nicht vernachlässigt werden. Ergebnis der internationalen Konferenz in Abu Dhabi, an der Teilnehmer aus über 40 Staaten teilnahmen, ist ein geplanter Fonds im Wert von 100 Millionen Dollar, der zum Schutz des kulturellen Erbes im Irak eingesetzt werden soll. Damit soll das bestehende Kunsterbe bewahrt, der Kunstraub bekämpft und die Restaurierung koordiniert werden.

(asianews 08.12.2016 pr)








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