2016-12-06 17:00:00

Papst: Mit Kunst in die triste Vorstadt


Für menschenwürdige Vorstädte und Stadtrand-Gebiete hat sich Papst Franziskus stark gemacht. Bauliche und kulturelle Maßnahmen, die solche Gebiete verschönern und sie zu einem wohnlicheren Umfeld machten, seien „aufs höchste wertzuschätzen und zu unterstützen“, schreibt der Papst in einer Botschaft anlässlich der Vergabe eines Preises der Päpstlichen Kunstakademie an Künstler an diesem Dienstag in Rom.

Mit ihren „trostlosen Vorstädten“ seien viele Städte heute eher Orte der Angst als der Träume, so Franziskus in der von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin verlesenen Botschaft. Kunst und Kultur könnten solche Stadtteile hingegen aufwerten und dazu beitragen, sie zu einem „gesunden Umfeld“ zu machen. Zu dieser Wertschätzung gehören laut Papst Franziskus auch „kleine und einfache Gesten“ der Mitmenschlichkeit und Aufmerksamkeit für die Nachbarn. Ein solches Verhalten böte eine „konkrete Alternative zu Gleichgültigkeit und Zynismus“, so Franziskus. Auch Raum für Spiritualität trage zu einem positiven Zusammenleben bei: So sollten neue Kirchen in Vorstädten oder Stadtrand-Gebieten „Oasen der Schönheit und des Friedens“ sein und für eine Willkommenskultur stehen, die das Viertel belebt und die sozialen Bande stärkt, schreibt Franziskus.

Franziskus ging in seiner Botschaft auf den Titel des Wettbewerbes „Funken der Schönheit für ein menschliches Gesicht der Stadt“ ein. Die Erfahrung echter Schönheit entferne nicht von der Wirklichkeit, erinnerte er mit Verweis auf eine Rede seines Vorgängers Benedikt XVI. vor Künstlern in der Sixtinischen Kapelle vom November 2009: Die Suche nach Schönheit führe zur Auseinandersetzung mit dem Leben und verschönere den Alltag.

Mit dem Preis der Päpstlichen Kunstakademie ausgezeichnet wurden dieses Mal die Musikerin Chiara Bertoglio, die als Pianistin, Musikologin, Schriftstellerin und Dozentin auf sich aufmerksam machte, sowie der Schriftsteller Claudio Cianfaglioni. Mit der Pontifikats-Medaille wurden der Organist Michele Vannelli sowie der zeitgenössische Komponist Francesco Lorenzi geehrt. Die Preisvergabe fand im römischen Altstadt-Palast Palazzo della Cancelleria im Rahmen einer öffentlichen Sitzung der Päpstlichen Akademien statt. Die Päpstliche Akademie der schönen Künste und der Literatur ist mit ihrer Gründung im Jahr 1542 die älteste unter den Päpstlichen Akademien. 

(rv 06.12.2016 pr)

 








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