2016-11-28 11:17:00

Papstmesse: Christsein ist nicht Philosophie sondern Begegnung


Der christliche Glaube ist keine Philosophie oder Theorie, sondern die Begegnung mit Jesus. Das betonte der Papst in der Predigt bei der Frühmesse von diesem Montag in der Casa Santa Marta im Vatikan. Leitfaden seiner Homilie war der Beginn der Adventszeit, eine Zeit des Zugehens auf Christus, wie Franziskus sagte. Wichtig seien hierbei drei Einstellungen: betend, dienend und fröhlich, so Franziskus.

Die Begegnung mit dem Herrn sei der Kern des Christseins, so der Papst. Gerade in der Adventszeit sehe man, dass dieses Treffen dazu führe, nicht still stehen zu bleiben. Zu den drei Einstellungen – betend, dienend und fröhlich auf den Herrn zuzugehen – sagte der Papst:

„Im Gebet zu Beginn der Heiligen Messe zeigt die Liturgie uns drei Einstellungen an, die genannt werden: Wachsam im Gebet, tätig in der Nächstenliebe und überschwänglich beim Lobpreis. Das heißt, ich muss beten, mit Aufmerksamkeit; ich muss tätig in der Nächstenliebe sein – also nicht nur Almosen verteilen, nein, sondern auch die Menschen ertragen, die mich nerven, daheim die Kinder ertragen, wenn sie zuviel Lärm machen, den Ehemann oder die Ehefrau, wenn es Schwierigkeiten gibt, oder auch die Schwiegermutter… na ja, ich weiß nicht… aber erdulden…“

Wenn man dem Herrn begegne, erwarte einen eine Überraschung, so der Papst weiter. Denn der Herr selbst stehe auch nicht still, sondern suche nach mir, bevor ich mich selbst auf den Weg mache, fügte Franziskus an.

„Der Herr geht immer darüber hinaus, geht zuerst. Wir machen einen Schritt und er macht zehn. Immer. Er ist voll von Güte, Liebe und Zärtlichkeit, er wird nie müde, uns aufzusuchen. Das gilt auch in den kleinen Dingen. Wir denken, dass es eine glorreiche Sache ist, den Herrn zu treffen, so wie es auch jener Mann aus Syrien, Naaman, der an Lepra erkrankt war, dachte: und das ist nicht einfach… Und auch er hat eine große Überraschung erlebt, wie Gott handelt. Denn unser Herr ist ein Gott der Überraschungen, der Gott, der uns sucht und auf uns wartet. Das einzige, was er von uns verlangt, ist ein kleiner Schritt guten Willens.“

Man brauche also „den Drang zur Begegnung“, sagte der Papst und alles weitere komme dann von selbst. Dann nütze es wenig, das Glaubensbekenntnis auswendig zu können, ohne diesen Willen.

„Die Gesetzeslehrer wussten alles. Sie kannten sich mit der Dogmatik jener Zeit aus, sie wussten, wie die moralischen Lehren jener Zeit waren. Aber ihnen fehlte der Glaube, weil ihre Herzen von Gott fern waren. Es geht um das: sich entfernen oder den Willen zur Begegnung zu haben. Das ist die Gnade, um die wir heute beten sollten: ,Oh Gott, unser Vater, wecke in uns den Willen, deinem Christus begegnen zu wollen.´“

(rv 28.11.2016 mg)








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