2016-11-27 10:18:00

Kardinal Woelki: Kritik am Machtstreben in der Kirche


Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat sich gegen Konkurrenzdenken in Gesellschaft und Kirche gewandt. „Höher, schneller, weiter - dieses Motto gilt nicht nur bei den Olympischen Spielen, es durchzieht unser ganzes Leben“, sagte er am Sonntag dem Kölner domradio. So sei der Dom bei der Fertigstellung „natürlich“ das höchste Gebäude der Welt gewesen, „und viele Kirchenmänner, gerade auch hier in Köln, wollten natürlich die Mächtigsten und Größten sein“, so der Erzbischof. „Selbst bei uns in der Kirche ist dieses Streben nach Macht und Größe also auch leider viel zu oft an der Tagesordnung.“

Dabei verlange Jesus eine ganz andere Einstellung: Wer groß sein wolle, solle der Diener aller sein und „vom hohen Ross“ runter kommen. „Nicht unserem Gegenüber klar machen, wer hier der Boss ist und ihm mal ordentlich den Kopf waschen, sondern ihm die Füße küssen!“, so der Kölner Kardinal. Das sei eigentlich „verrückt“. Doch begegneten ihm immer wieder Menschen, die „völlig selbstlos handeln und helfen“. Selbstverständlich seien selbstloses Handeln und hingebungsvolle Liebe nicht. „Aber wir müssen es gemeinsam versuchen, dass auch für uns die Liebe zu unserem Nächsten zu einer Selbstverständlichkeit wird.“

(kna 27.11.2016 pr)








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