2016-11-11 10:20:00

Philippinen: Auch die Bischöfe gegen Marcos


Auch die Bischöfe schließen sich jetzt dem Protest gegen die Umbettung der Leiche von Ferdinand Marcos an. Das Oberste Gericht hat den Weg freigemacht, um den Leichnam des Diktators endgültig auf einem Heldenfriedhof in Quezon City bei Manila zu bestatten. Über diese Entscheidung zeigen sich die katholischen Bischöfe in einer Erklärung „traurig“ – das bedeute aus ihrer Sicht „einen weiteren Schritt hin zu einer Kultur der Straflosigkeit für Verbrecher“. Und wörtlich: „Marcos ist kein Held!“

Marcos hat die Philippinen von 1965 bis 1986 regiert, dann trieb ihn die sogenannte „Rosenkranz-Revolution“, u.a. angeführt vom damaligen Erzbischof von Manila, aus dem Amt. Während der Ära Marcos „haben viele Menschen Folter und willkürliche Hinrichtung hinnehmen müssen“, schreiben die Bischöfe. „Marcos hat die Armen hungern lassen, während seine Familie und seine Freunde sich bereichert haben. Das vergessen wir nicht!“

Die Bischöfe von Asiens einzigem Land mit katholischer Bevölkerungsmehrheit hängen sich an Proteste an, die schon seit einiger Zeit aufbrechen. Der neue Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, hat einem Heldenbegräbnis für Marcos zugestimmt. Viele vermuten dahinter einen Deal Dutertes mit Marcos mächtiger politischer Familie. Der Ex-Diktator ist 1989 im Exil gestorben.

(rv 11.11.2016 sk)








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