2016-10-25 13:00:00

Argentinien: Einsicht in bischöfliche Akten zur Militärdiktatur


Die argentinische Bischofskonferenz wird Betroffenen der Militärdiktatur (1976-1983) Einblick in ihre Archive gewähren. Das gaben die argentinischen Bischöfe und das vatikanische Staatssekretariat an diesem Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt. Das Protokoll, nach dem die Akteneinsicht vorgenommen werden könne, werde allerdings noch zeitnah ausgearbeitet werden. Die Personengruppen, die Einblick in die Akten nehmen könnten, seien Opfer sowie direkte Familienangehörige der so genannten ‚Desaparecidos’ sowie von Häftlingen. Im Fall von Ordensleuten oder Klerikern solle die Akteneinsicht auch ihren Superioren gewährt werden, so die Mitteilung. Als ‚Desaparecidos’ werden die Menschen bezeichnet, welche von den Militärs verschleppt und oftmals gefoltert wurden, bevor sie für immer verschwanden, etwa dadurch, dass die Luftwaffe sie einfach in den Rio della Plata warf.

Die Bekanntgabe über die geplante Aktenfreigabe folgt auf einen Besuch des Exekutivkommitees der argentinischen Bischofskonferenz im Vatikan am vergangenen 15. Oktober. Bei einem Treffen zwischen den argentinischen Bischöfen, dem Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sowie dem vatikanischen „Außenminister” Paul Gallagher sei festgestellt worden, dass die Digitalisierung und Katalogisierung der betreffenden Dokumente nach jahrelanger Arbeit und mit dem ausdrücklichen Placet von Papst Franziskus erfolgreich abgeschlossen worden sei. Die Arbeit sei stets im Dienst von Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden erfolgt, betont die Aussendung.

(rv 25.10.2016 cs)

 








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