Der Krieg in Syrien erschwert auch die Arbeit des Hilfswerkes der Vereinten Nationen
für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). Von den mehr als 500.000 bis 2010
in Syrien lebenden Palästinensern, die bis dahin weitgehend Zugang zur Arbeit hatten
und somit für sich selbst sorgen konnten, sei heute der allergrößte Teil von Hilfsleistungen
abhängig, sagte UNRWA-Generalkommissar Pierre Krähenbühl am Mittwoch im Bundestagsausschuss
für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. 120.000 von ihnen seien in den Libanon, nach
Jordanien, Ägypten, in die Türkei oder nach Europa geflohen. UNRWA sei mit seinen
Hilfsleistungen wie Schulbildung, medizinische Versorgung und Nothilfen für 5,2 Millionen
Menschen in Jordanien, Syrien, Libanon, im Gazastreifen und im Westjordanland ein
wesentlicher Beitrag zu regionaler Stabilität und „Sicherheitsfaktor“. Doch Krähenbühl
warnte vor einer chronischen Unterfinanzierung des Hilfswerks, das dadurch immer wieder
vor die Situation gestellt sein könnte, Schulen zeitweise schließen zu müssen, denn
der UNRWA würden weitere 100 Millionen US-Dollar fehlen.
Das UN-Hilfswerk wurde im Jahr 1949 gegründet und ist heute in den Bereichen Bildung,
Gesundheit, Sozialleistungen, Kleinkredite, Infrastruktur sowie Notfall- und Katastrophenhilfe
im Nahen Ostens tätig. Deutschland ist der Bundesregierung zufolge nach den USA, der
EU, Großbritannien und Saudi Arabien fünftgrößter Geber.
(kna 20.10.2016 ah)
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