2016-10-01 15:45:00

Papst betont ökumenischen Wert der Caritas in Georgien


Auch in einem Caritas-Zentrum der Camillianer-Patres war der Papst am Samstag, an der Peripherie der georgischen Hauptstadt Tiflis. Auf 1.000 Quadratmetern bieten dort 70 Mitarbeiter Gesundheits-Dienstleistungen für jeweils etwa 400 Menschen. Die katholische Kirche wird in Georgien, auch wenn sie geradezu winzig klein ist, doch besonders wegen ihrer Caritas-Arbeit sehr geschätzt. Das Zentrum begrüßte Franziskus mit Blumen und Jubel. Am Fuße der kleinen Bühne, also zu Füßen des Papstes, saßen Kinder und haben vatikanische und georgische Fahnen geschwungen. Nach einer kleinen Ansprache des Direktors des Caritas-Zentrums sprach der Papst zu den Anwesenden.

Die Mitarbeiter dieses Caritas-Zentrums repräsentierten alle karitativen Einrichtungen des Landes, betonte Papst Franziskus in seinen Grußworten. Jedem dieser Mitarbeiter – auch in den anderen Teilen des Landes – gelte seine Wertschätzung. Er betonte auch den ökumenischen Wert der Caritas in Georgien. Denn obwohl der Dialog zwischen der römisch-katholischen Kirche und der georgisch-orthodoxen eher schwierig ist, kommt in das Caritas-Zentrum unabhängig von Religion jeder, der Hilfe braucht. „Eure Tätigkeit ist ein Weg der geschwisterlichen Zusammenarbeit zwischen den Christen dieses Landes und zwischen Gläubigen verschiedener Riten. Dieses Zusammentreffen im Zeichen der Nächstenliebe des Evangeliums ist ein Zeugnis der Gemeinschaft und fördert den Weg zur Einheit. Ich ermutige euch, auf diesem anspruchsvollen und fruchtbaren Weg voranzuschreiten“, sagte Franziskus. Auch einer der Direktoren des Zentrums, der Papst Franziskus in einer Ansprache begrüßte, betonte den ökumenischen Wert ihrer Arbeit. Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit zeige, dass sie keine Grenzen zwischen den Konfessionen kenne und sich im Zentrum alle um die Bedürftigen kümmerten, mit großem Herzen, auch ohne viele Mittel.

Die Armen und schwachen Menschen seien das „Fleisch Christi“, betonte der Papst. Und genau deswegen rufen sie die Christen jeder Konfession auf den Plan, ohne Eigeninteressen zu handeln. „Daher, liebe Brüder und Schwestern, habt ihr eine große Sendung! Fahrt fort, die Nächstenliebe in der Kirche zu leben und sie in der gesamten Gesellschaft mit der Begeisterung der Liebe, die von Gott kommt, zum Ausdruck zu bringen.“

Doch Franziskus wäre nicht Franziskus wenn er nicht auch die Bedürftigen, die in das Caritas Zentrum kommen, persönlich ansprechen würde. Einen ganz besonderen Gruß richtete er an sie: „Ich freue mich, ein wenig bei euch sein zu können und euch zu ermutigen: Gott verlässt euch nie, er ist euch immer nahe und bereit, euch zuzuhören und euch in den schwierigen Momenten Kraft zu geben“, munterte er sie auf. Jesus liebe sie ganz besonders, versicherte Franziskus. Nach seiner Ansprache tanzte eine Gruppe von Jungs und Mädchen in traditioneller georgischer Tracht für den Papst, der vom Oberkörper sehr ruhig ist, doch sich durch schnelle Beinarbeit auszeichnet. Doch der Höhepunkt war für Papst Franziskus sicher der Tanz eines kleinen Mädchens im roten Kleid mit vier Rollstuhlfahrern, die zum Abschluss alle Tänzer auf der Tanzfläche vereinte. Ein sichtlich gerührter Papst sah zum Abschluss aus der Mitte der Tänzer Tauben aufsteigen. 

Hier geht es zum Volltext der Papstansprache.

(rv 01.10.2016 pdy)








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