2016-09-30 14:27:00

Georgien-Papstbesuch: Präsident sprach über russische Besetzung


Der georgische Staatspräsident Giorgi Margwelaschwili hat in seiner Begrüßungsansprache an Papst Franziskus heftige Kritik an der „militärischen Aggression“ Russlands gegen Georgien geübt. „Nur 40 Kilometer von hier erleben Menschen täglich Gewalttaten Entführungen, Morde und Straftaten, die zutiefst ihre Würde beeinträchtigen. Doch trotz allem suchen wir nicht Konfrontation, wir suchen nur die Art und Weise, die unser Land zur Befreiung von fremder Besatzung und zu Frieden führen wird. Die Rückkehr der Flüchtlinge ist unsere erste und grundlegende Aufgabe“, sagte Margwelaschwili laut Redemanuskript.

Er nahm Bezug auf die nach einem Krieg im Jahre 2008 belasteten Beziehungen zwischen Russland und Georgien. Seitdem erkennt Moskau die von Tiflis abtrünnigen Gebiete Südossetien und Abchasien, die von Russland militärisch unterstützt werden, als unabhängige Staaten an. Völkerrechtlich gehören sie weiter zu Georgien. Das Land mit EU- und NATO-Ambitionen strebt nach eigener Darstellung eine friedliche Lösung des Konflikts an. Der Position des Vatikans in diesem Streit misst das georgische Präsidialamt höchste Bedeutung zu.

Der russische Föderationsrat und die Duma hatten sich 2008 ohne Gegenstimme für die Anerkennung der Unabhängigkeit von Südossetien und Abchasien ausgesprochen, was sofort erfolgte. Russland verwies dabei auf Parallelen zum Kosovo. Georgien brach danach die diplomatischen Beziehungen zu Russland ab und beorderte sein Botschaftspersonal aus Moskau zurück. Bislang wurden Abchasien und Südossetien nur noch von Nicaragua, Venezuela und Nauru anerkannt.

(kap 30.09.2016 mg)








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