2016-09-28 11:34:00

Generalaudienz: Vergebung geht nur am Kreuz


Bei der Passion Jesu ist das Wort der Vergebung von besonderer Bedeutung. Das sagte der Papst in seiner Katechese an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Die Bitte Jesu am Kreuz: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lk 23,43), wird zur konkreten Tat, als er dem reumütigen Schächer verzeiht, so der Papst weiter. Mit der Vergebung zeige Christus nicht nur die Fülle seiner Liebe. Er offenbare, dass sein Erlösungsopfer dem schweren Sünder gilt, dass es keine Grenzen kennt.

Franziskus erinnerte an die Worte der Menschen als Jesus am Kreuz hing: ,Wenn du der Christus bist, dann rette dich und uns.‘ „Sie haben das nicht verstanden, das Opfer Jesu am Kreuz. Aber Jesus hat uns gerade dadurch gerettet, dass er am Kreuz geblieben ist. Wir wissen alle, dass es nicht leicht ist, am Kreuz zu bleiben. Mit unseren kleinen Kreuzen jeden Tag, ist es nicht leicht. Er ist mit diesem großen Kreuz, mit diesem großen Leiden so geblieben und dort hat er uns gerettet, dort hat er seine Allmacht gezeigt und dort hat er uns verziehen.“

Die Vergebung Gottes bleibe niemandem verwehrt, betonte Franziskus. Sei er auch noch so schlecht:

„Die Kirche ist nicht nur für die Guten oder die, die gut erscheinen da, die Kirche ist für alle da, auch vorzugsweise für die Schlechten, denn die Kirche ist Barmherzigkeit. Und diese Zeit der Gnade und Barmherzigkeit erinnert uns daran, dass uns nichts von der Liebe Christi trennen kann.“

Während der böse Schächer Gott lästert, wendet sich der andere mit Gottesfurcht und tiefem Vertrauen an den Herrn und wird so offen für dessen Barmherzigkeit. Im Wissen um die Güte Jesu bekennt er seine Schuld. Er erkennt im leidenden Herrn die Liebe Gottes für den Sünder und findet den Mut, sich direkt an ihn zu wenden: „Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst“ (Lk 23,42).

„Es stimmt, er war ein Dieb, ein Räuber. Er hatte das ganze Leben geraubt. Aber als er schlussendlich umkehrte von dem was er getan hatte, Jesus angeschaut hat, der so gut und barmherzig war, schaffte er es, den ganzen Himmel zu rauben: Der da ist ein guter Dieb!“

Der Dieb also nenne Jesus beim Namen, jenem Namen, der auf Hebräisch bedeutet: „der Herr heilt“. Der zum Tod verurteilte Verbrecher wird so zum Modell des Christen, der in seiner Not ganz auf Jesus vertraut. Er bittet den Herrn um seine Nähe, um sein Gedenken, und Christi Antwort lautet: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“ (Lk 23,43). In der Stunde des Kreuzes erfüllt sich die Erlösung der Sünder.

„Und der gute Dieb ruft ihn beim Namen: , Jesus‘. Das ist ein kurzes Gebet, das wir öfter am Tag beten können: ‚Jesus‘, einfach ‚Jesus‘. Machen wir das drei Mal zusammen, auf geht’s : ‚Jesus, Jesus, Jesus‘. Macht das so den ganzen Tag. Danke.“

Frieden für Syrien

Papst Franziskus rief im Anschluss der Generalaudienz zum erneuten Mal zum Frieden in Syrien auf. „Weiterhin erreichen mich dramatische Nachrichten über die Bevölkerung von Aleppo, mit denen ich mich im Leid vereint fühle, durch das Gebet und meine spirituelle Nähe. Ich möchte meinen tiefen Schmerz und meine heftige Besorgnis zum Ausdruck bringen über das, was in der ohnehin schon gemarterten Stadt passiert. Und ich erneuere meinen Appell, sich mit aller Kraft für den Schutz der Zivilisten einzusetzen, das ist eine dringende Pflicht.“

(rv 28.09.2016 cz)








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