Der Sozial- und Gesundheitsausschuss des Europarates hat am Mittwoch in Paris einen
heftig umstrittenen Vorschlag abgelehnt, der der Legalisierung bestimmter Formen von
Leihmutterschaft auf EU-Ebene zugestimmt hätte. Zugleich wurden jedoch Empfehlungen
der Berichtsautorin Petra de Sutter angenommen, die den Ministern des Europäischen
Rates nahelegen, die Einführung von „Richtlinien für den Schutz von Kinderrechten
bei Leihmutterschafts-Arrangements“ zu überdenken, worüber nun Mitte Oktober in Straßburg
beraten werden soll. Ethiker sehen auch darin den Versuch, Leihmutterschaft „über
die Hintertür" einzuführen.
Der zurückgewiesene Bericht von de Sutter hatte die EU-weite Einführung der sogenannten
„altruistischen“ Leihmutterschaft vorgesehen, bei der die Leihmutter keine Bezahlung
für ihre Dienste empfängt - was freilich nicht für den durchführenden Arzt gilt. Die
belgische Grünen-Senatorin war bereits im März mit ähnlichen Vorschlägen im Sozialausschuss
abgeblitzt; als Berichterstatterin war sie zuvor in Kritik gekommen, da man ihr als
Reproduktionsmedizinerin und Leihmutterschafts-Anbieterin am Uniklinikum von Gent
Interessenskonflikte vorwarf.
(kap 23.09.2016 ah)
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