Papst an Nuntien: Seid Brückenbauer und Männer des Gebets

Ein Apostolischer Nuntius ist nicht nur ein Diplomat und Vertreter des Vatikans. Ein Gesandter des Papstes soll jeweils ein Brückenbauer und Mann des Gebets sein, so der Papst in einer Ansprache an die Vatikandiplomaten, die er an diesem Samstag im Vatikan traf. Die Nuntien aus der ganzen Welt nahmen an den Feierlichkeiten zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit teil. Gemeinsam mit ihnen feierte er auch eine Morgenmesse in der Kapelle des Gästehauses Santa Marta.

„In der Welt herrscht so viel Angst und vielerorts werden Mauern aufgebaut“, so der Papst weiter. „Diese Angst ist mit dem Dunkeln der Vergangenheit verbunden, doch die Zukunft gehört dem Licht, dem Christus gehört“, fügte Franziskus an.

Ein Nuntius ist nicht nur ein Gesandter des Papstes sondern auch ein Mann der Kirche, erinnerte der Papst weiter. Sie sollen deshalb mit Bescheidenheit und Offenheit die Gläubigen in jenen Gebieten begleiten, in denen sie tätig sind. Sie sollen niemals vergessen, dass sie vor allem Diener der Kirche seien. Deshalb müssten sie für Eintracht, Frieden und Geschwisterlichkeit sorgen und nicht einfach jenen hinterherjagen, die eine andere Meinung haben.

Der Papst erinnerte dann an das Leid vieler Christen auf der Welt, die verfolgt werden. „Ich denke hierbei an die Christen im Nahen Osten. Ihnen gegenüber scheint es einen gezielten Angriff zu geben, damit das Christentum dort verschwindet.“

Es sei aber falsch, nur über das eigene Leid zu weinen und sich nur als Opfer anzusehen. Das riet er den Nuntien. „Setzt eure besten Energien ein, um bei den Gläubigen die Freude und die Kraft Jesu wieder in Gang zu bringen.“

Ein Vatikandiplomat soll auch nicht Ideologien „nachrennen“ und der weltlichen Macht verfallen, riet Franziskus weiter. Er fügte an, dass ein Nuntius auch nicht einfach ein Bürokrat sei. „Seid die Stimme der Letzten, der Benachteiligten und seid jene Stimme der Kirche, die auf dem Feld aktiv ist. Seid aktiv im Feldlazarett!“

(rv 27.09.2016 mg)