2016-09-13 14:16:00

Türkei: Presse sieht in Gülen „Trojanisches Pferd des Vatikans“


Der islamische Prediger Fethullah Gülen ist ein „trojanisches Pferd des Vatikans“ - das behaupten türkische Medien, die der Regierung Erdogan nahe stehen. In der Medienkampagne wird Gülen, der in den USA im Exil lebt, vorgeworfen, den Putschversuch vom 15. Juli initiiert zu haben. Er und die von ihm geführte Hizmet-Bewegung seien aber schlussendlich als „Trojanisches Pferd des Vatikans“ zu bezeichnen, so resümiert der vatikanische Pressedienst Fides die entsprechende Berichterstattung in der Türkei.

In der vergangenen Woche gaben nationalistische Zeitungen wie „Sabah“ die These des aserbaidschanischen Journalisten Agil Alesenger wieder, der behauptet, Gülens Hizmet-Bewegung sei Teil eines „Infiltrationsplans“, den der Vatikan durch den Päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog vorantreibe. Als angeblichen Beweis für seine Theorie zitiert der Journalist lobende Worte Gülens für den Papst sowie Auszüge aus einer Ansprache von Johannes Paul II. 

Noch weiter ging Cumhuriyet Anfang August. Die Tageszeitung behauptete, Johannes Paul II. habe Fethullah Gülen geheim, also „in pectore“, zum Kardinal kreiert. Die Zeitung bezeichnete den islamischen Prediger als „kirchentreuen Imam“. Johannes Paul ernannte in seinem letzten Konsistorium 2003 einen Kardinal „in pectore“, dessen Identität nie bekannt wurde, da der Papst verstarb, ohne den Namen des Kardinals preiszugeben.

(fides 13.09.2016 pdy)








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