2016-09-12 15:06:00

Gänswein zum neuen Benedikt-Buch: „Er ist sehr selbstkritisch“


Das neue Interviewbuch mit dem emeritierten Papst Benedikt XVI. zeigt nach Ansicht seines Privatsekretärs, wie „selbstkritisch“ der Vorgänger von Franziskus ist. Das ist das Fazit des langjährigen Sekretärs Benedikts, Erzbischof Georg Gänswein, der das Buch „Letzte Gespräche“ an diesem Montag in München mit dem Autor Peter Seewald vorstellte. Das Werk zeige, dass „Menschenkenntnis nicht die Stärke“ von Benedikt sei, wie der emeritierte Papst unumwunden zugebe, so Gänswein. Benedikt verrate darin auch, dass er seit vielen Jahren auf dem linken Auge kaum noch sehe.

„Der halb blinde Papst - wer hat das je schon gewusst?“, sagte Gänswein. „Vielleicht ist Benedikt XVI. deshalb auch für viele noch nie so menschlich geworden wie hier in diesem letzten Buch - in seinen großen Stärken und seinen kleinen Schwächen und Gebrechen“, so der Präfekt des Päpstlichen Hauses und Privatsekretär Benedikts.

Der Journalist Peter Seewald sagte, die Interviews seien ursprünglich gar nicht für eine solche Veröffentlichung gedacht gewesen. Er habe mit Benedikt gesprochen im Hinblick auf eine Biografie, die er über den emeritierten Papst schreiben wollte. „Es gibt noch Passagen, die im Buch nicht veröffentlicht sind“, fügte Seewald hinzu.

„Mit der Kritik aus Deutschland habe ich nicht gerechnet“, so der Autor weiter. „Man kennt seine lieben Kollegen, die Papst-Bashing betreiben. Man weiß das - aber es trifft einen dann doch“, fügt der Autor an.

(rv/muenchner kirchennachrichten 12.09.2016 mg)








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