2016-09-11 12:14:00

Franziskus: Es gibt keine unverzeihliche Sünde


Es gibt keine unverzeihliche Sünde und keinen auf immer verlorenen Menschen: Gott verzeiht alles und jedem. Daran hat Papst Franziskus an diesem Sonntag beim Angelus erinnert. Er bezog sich auf das lange Sonntagsevangelium nach Lukas (Lk 15,1-32) mit seinen drei Parabeln, jene vom guten Hirten, der 99 Schafe zurücklässt, um das eine verlorene zu retten, jene von der Frau mit der wiedergefundenen Münze, und das dritte vom verlorenen Sohn und dem barmherzigen Vater. Ein verbindendes Element der drei Erzählungen ist die gemeinsame Freude am Ende, das Veranstalten eines Festes, hob Franziskus hervor: „Da ist nicht von Trauer die Rede, im Gegenteil, man macht ein Fest ... und dieses Fest Gottes für jene, die mit Reue zu ihm zurückkehren,  passt sehr gut zum Jubiläumsjahr, das wir gerade begehen - passt zum Jubel“, sagte der Papst vor Tausenden Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz. Gott trete uns aus diesen drei Gleichnissen als „Gott mit offenen Armen“ entgegen, „der die Sünder mit Zärtlichkeit und Mitleid anschaut“.

Als zentrale Stelle der Erzählung vom barmherzigen Vater machte der Papst den Satz des Sohnes aus: „Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen.“ Gott warte immer darauf, „dass wir uns neu auf die Reise machen“, erklärte Franziskus: „Er erwartet uns mit Geduld, er sieht uns von fern, er läuft uns entgegen, umarmt uns, küsst uns. So ist unser Vater!“ Und dann vergesse der Vater die ganze Geschichte, „er denkt nicht mehr daran, er macht uns keine Vorwürfe“. Der Festcharakter der Versöhnung sei letztlich auch im Beichtstuhl zu spüren, fuhr der Papst fort: „Habt ihr schon mal dran gedacht, dass jedesmal, wenn ihr beichtet, Freude im Himmel ist? Das ist schön!“

Gebet für Gabun

Nach dem Angelus richtete Franziskus einen Blick auf das afrikanische Land Gabun, „das eine schwere politische Krise erlebt“. Im Anschluss an die Wahl am 27. August kam es in Gabun zu Ausschreitungen, unter anderem wurde das Parlamentsgebäude in Brand gesetzt, mehrere Menschen starben. Franziskus vertraute die Opfer der Auseinandersetzung und ihre Angehörigen dem Herrn an und rief „besonders die Katholiken“ dazu auf, für den Frieden zu arbeiten und das Recht zu respektieren.

Zudem würdigte Papst Franziskus den ukrainischen Priester Ladislaw Bukowinski (1904-1974) am Tag seiner Seligsprechung. Der Geistliche, der aufgrund seines Glaubens verfolgt wurde, habe in seinem Leben "eine große Liebe gegenüber den Schwächsten und Bedürftigen gezeigt", sagte Franziskus. Bukowinskis Heiligsprechung fand am Sonntag im kasachischen Bistum Karaganda statt.

(rv 11.09.2016 gs)








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