2016-09-10 14:12:00

Buchtipp der Woche: „Im Schatten der Päpste“


Sie stehen meist im Hintergrund und sind doch immer ganz nah mit dabei: Die Privatsekretäre der Päpste. In dem Bildband „Im Schatten der Päpste. Der Alltag der Papst-Sekretäre von Pius XII. bis Franziskus“ erzählt die deutsche Journalistin und Vatikan-Korrespondentin Christa Langen-Peduto die Geschichte dieser Privatsekretäre nach. Dokumentiert wird dieser Bildband mit Fotos des dienstältesten Papst-Fotografen SLOMI alias Josef Albert Slominski, der mit Papst Franziskus bereits den siebten Papst fotografiert hat. Seine Bilder lobt der deutsche Kardinal Reinhard Marx in seinem Vorwort zum Buch als Werke, die „nicht die Päpste einer triumphalen Kirche“ zeigen, „sondern einer Kirche die die Nähe zu den Menschen sucht“. Das Buch „Im Schatten der Päpste“ biete einen Blick auf das Lebenswerk dieses Fotografen.

Christa Langen-Peduto hat ihre sorgfältige Recherche zudem mit Interviews und Gespräche mit den noch lebenden Privatsekretären angereichert und bietet dadurch sehr persönliche Einblicke in den Alltag mit den Päpsten. Sie interviewte mit Erzbischof Georg Gänswein, der eine Brücke bildet zwischen dem amtierenden Papst Franziskus und dem emeritierten Papst Benedikt. Mit ihm sprach sie über seine geteilten Aufgaben und seine Zukunftspläne.

Außerdem traf sie mit dem im Mai 2016 im Alter von 100 Jahren verstorbenen Kardinal Loris Francesco Capovilla, der dem Konzils-Papst Johannes XXIII. bis zu seinem eigenen Tod in Wort und Schrift diente und von Papst Franziskus 2014 noch zum Kardinal ernannt wurde. Und sie sprach mit Don Diego Lorenzi, dem Sekretär des 33-Tage-Papstes Johannes Paul I. über den plötzlichen Tod des Papstes und die Gerüchte darum.

Nicht zu vergessen ist auch einer der einst mächtigsten Männer an der Kirchenspitze, der polnische Kardinal Stanislaw Dziwisz, der Karol Wojtyla noch aus Krakau kannte und später mit der zunehmenden Krankheit von Johannes Paul II. als Privatsekretär immer mehr Verantwortung übernahm.

Heute, unter Papst Franziskus, hat sich die Rolle des Sekretärs gewandelt. Der Jesuitenpapst hat zwar enge Mitarbeiter, macht aber auch vieles selbst. Als persönliche Sekretäre stehen ihm zur Seite vor allem ein Argentinier, Monsignore Fabián Pedacchio Leániz, den Franziskus schon aus Buenos Aires kannte, und ein Kopte, Monsignore Yoannis Lahzi Gaid aus Kairo. Beide stehen wenig in der Öffentlichkeit und haben auch noch andere Aufgaben an der Kurie. Es seien „bewusst blasse Schatten des Papstes“, schreibt Christa Langen-Peduto.

Der Bildband „Im Schatten der Päpste. Der Alltag der Papst-Sekretäre von Pius XII. bis Franziskus“ ist im Benno-Verlag erschienen und kostet rund 17 Euro.

(rv 10.09.2016 cz)








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