2016-09-09 09:24:00

Benedikt besorgt über „Entchristlichung Europas“


Europa wird durch Papst Franziskus und dessen „neue Frische und neue Fröhlichkeit“ neu missioniert, dennoch sorgt sich der emeritierte Papst Benedikt XVI. über die Zukunft des Kontinents. Im neuerschienen Buch von Peter Seewald „Letzte Gespräche“ ging Benedikt auf die „Entchristlichung Europas“ ein. Diese schreite voran, so der Vorgänger von Franziskus.

„Heute leben wir in einer positivistischen und agnostischen Kultur, die sich gegenüber dem Christentum zunehmend als intolerant zeigt“, sagte Benedikt XVI. Insofern werde die westliche Gesellschaft, jedenfalls in Europa, nicht einfach eine christliche Gesellschaft sein. Umso mehr müssten sich daher die Glaubenden darum bemühen, dass sie das Werte- und Lebensbewusstsein weiterhin formten und trügen.

Für die Zukunft werde eine entschiedene Gläubigkeit der einzelnen Gemeinden und Ortskirchen wichtig werden, betonte der emeritierte Papst. Damit werde auch die Verantwortung größer. Eine Zeiteneinteilung wollte Benedikt XVI. nicht vornehmen. Offenkundig sei aber, dass die Kirche immer weiter aus dem alten europäischen Lebensgefüge heraustrete und eine neue Gestalt annehme sowie neue Formen in ihr lebten. Die Kirche müsse eine neue Art der Präsenz finden.

Eine Krise sieht der frühere Wissenschaftler auch in der deutschen Universitätstheologie. Diese brauche neue Köpfe, neue Energien und eine neue Intensität des Glaubens. Aber die Theologie selbst sei immer neu unterwegs. „Ich bin dem lieben Gott dankbar für das, was ich tun konnte, auch wenn ich es in seinen bescheidenen Maßen sehe, mehr als Gelegenheitsfrüchte, als pastoral-spirituelle Arbeiten.“

 

(rv/kna/kap 09.09.2016 mg)








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