2016-09-08 11:21:00

Papstmesse: Weltfrieden braucht zuerst „Frieden im Kleinen“


Sie finden wieder statt: die halböffentlichen Frühmessen mit Papst Franziskus in der Kapelle seiner Residenz Santa Marta. Das Fest Mariä Geburt beendet eine mehrwöchige Pause, in seiner Predigt sprach der Papst über den Auftrag an die Christen, Frieden zu stiften.

Es sei weise, Gott sowohl in den kleinen, alltäglichen Dingen als auch bei den internationalen Auseinandersetzungen, um Frieden zu bitten, so der Papst in seiner Predigt. Der Friede sei immer ein Geschenk Gottes, der auch in den kleinsten Orten entstehen könne. Dazu zähle das Herz eines jeden Menschen, ein oft versteckter Ort. Der „Friede des Herrn“ könne sich gar in Träumen zeigen, wie es beispielsweise Josef geschah, der sich vor einer Heirat mit Maria scheute. Auf diese Weise schenkte sie der Menschheit den Emanuel, der „Gott mit uns“, und dies bedeute wörtlich „Gott ist Frieden“, fuhr Franziskus fort.

In der gesamten Liturgie des Tages käme oft der Begriff „Friede“ vor, unterstrich der Papst. Um dieses Geschenk Gottes anzunehmen, brauche es aber einer gewissen Anstrengung. Man müsse sich auf dem Weg danach machen.

„Und dieser Weg, den Heilige und Sünder gehen, zeigt uns, dass auch wir dazu gerufen sind, dieses Geschenk des Friedens in unserem Leben anzunehmen. Es muss in unsere Herzen und in unserer Welt gelangen. Der Friede kann nicht von heute auf morgen gemacht werden, denn dieses Geschenk muss angenommen und jeden Tag aufs Neues ,bearbeitet´ werden. Deshalb können wir sagen, der Friede ist ganz wörtlich ein Hand-Werk des Menschen. Wir Menschen müssen Tag für Tag daran arbeiten, das ist unsere Aufgabe.“

Als Schlüssel, um dieses Ziel zu erreichen, benannte der Papst einen weiteren Begriff der Tagesliturgie: die „Kleinheit“. So werde beispielsweise der Ort der Geburt Jesu, Betlehem, als so kleiner Ort beschrieben, dass es nicht einmal auf der Landkarte zu finden sei, fügte Franziskus hinzu.

„Es reicht nicht, große Sprüche für den Frieden zu schmieden und große internationale Friedenstreffen zu organisieren, wenn es keine Friedensbemühungen im Kleinen gibt. Man kann mit schönen Worten über den Frieden sprechen und großartige Konferenzen organisieren, aber wenn in deinem Herzen kein Friede herrscht, wenn der Friede in deiner Familie, in deinem Wohnquartier oder bei der Arbeit fehlt, dann kann es auch keinen Frieden in der Welt geben.“

Deshalb empfehle er alle, Gott um „Frieden in den täglichen Dingen des Lebens“ zu bitten. Wichtig hierbei seien folgende Fragen:

„Wie ist dein Herz heute? Herrscht dort Frieden? Wenn es dort keinen Frieden gibt, dann kümmere dich zuerst um dein Herz. Wie geht es deiner Familie heute? Herrscht dort Frieden? Wenn du es nicht schaffst, deine Familie oder Gemeinschaft in Frieden vorwärts zu bringen, dann reicht es nicht, über den Frieden in der Welt zu sprechen. Also, fragt euch heute: wie sieht mein Herz heute aus?“

(rv 08.09.2016 mg)








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