2016-09-05 10:37:00

Indien: Hoffnung der Christen - gleichberechtigt leben


Indien ist eine Kultur, in welcher der Sinn für das Heilige lebendig ist, ein Heiliger ist ein mit Gott vereinigter Mensch. Deswegen verstehe Indien sehr gut, was der Papst an diesem Sonntag getan habe, als er Mutter Teresa heilig sprach: Erzbischof Felix Machado von Vasai, Indien, weist auf die Perspektive hin, die das Land in dem Mutter Teresa gewirkt hat auf das Fest diesen Sonntags hat. „Besonders die Christen sind natürlich überglücklich“, erklärt der Bischof. „Alle Pfarreien, auch wenn es nur Baracken sind, sind geschmückt. Für uns Inder ist das ein Fest, das wir nicht verpassen dürfen.“ Er selber sei im Bistum geblieben und habe dort zeitgleich zur Heiligsprechung eine Messe gefeiert.

Für die Armen sei Mutter Teresa so etwas wie ihre Patronin geworden. „Die Armen wissen, dass Mutter Teresa ihre Stimme auf der Welt war, und jetzt ihre Stimme bei Gott ist. Diese Armen sind sehr dankbar für das Leben Mutter Teresas.“

Wie sich die Heilige um die Armen gekümmert habe, so wolle die Kirche Indiens zeigen, dass ihnen das Land am Herzen liege, fügt der Erzbischof an. Christsein in Indien sei nicht immer einfach, „ich würde sagen, dass es vorwärts geht ohne große Mühseligkeit. Mal geht es so, mal so, dann gibt es wieder eine Vorfall, der unangenehm ist für uns. Aber wir wollen am Aufbau unseres Landes mitwirken und wollen als Bürger Indiens leben. Deswegen wollen wir auch als solche respektiert werden.“

Es sei froh, dass die antichristlichen Ausschreitungen und Diskriminierungen abnähmen, so Bischof Machado. „Auch unser Premierminister hat Mutter Teresa gewürdigt, das bedeutet einen Schritt voran für uns alle”. Premier Narendra Modi gehört der Hindu-nationalistischen Partei BJP an, Christen sind sich oft nicht einig, ob sie die Dialoginitiativen der Hindus ernst- und annehmen sollen oder nicht. Bischof Machado sieht das auf jeden Fall positiv, auch eine Regierungsdelegation zur Heiligsprechung nach Rom reiste – zum ersten Mal bei einer solchen Feier. „Die Schritte, welche die Regierung jetzt tut, geben uns die Hoffnung, dass wir einmal in Indien als gleichberechtigte Bürger im Land leben können,“ man wolle auf jeden Fall alles dazu tun, was getan werden könne.

(rv 05.09.2016 ord)








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