2016-09-01 14:22:00

Türkei: Vorwürfe der Putsch-Verwicklung des Patriarchats


Erstmals wirft eine türkische Zeitung dem ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. explizit vor, in den Putschversuch vom vergangenen 15. Juli verwickelt zu sein. Das berichtet der vatikanische Fidesdienst an diesem Donnerstag. Die türkische Regierung hatte bisher offiziell den in den USA im Exil lebenden muslimischen Prediger Fethulaah Gülen und dessen Hizmet-Bewegung verantwortlich gemacht.

Am Dienstag veröffentlichte die Tageszeitung „Aksam“ auf der Titelseite einen Artikel, in dem der angeblich von Gülen inspirierte Putsch als ein Werk des CIA und des griechisch-orthodoxen Patriarchats in Istanbul bezeichnet wird. In diesem Zusammenhang stellt „Aksam“ den Putschversuch auch in Verbindung mit der Annäherung zwischen Putin und Erdogan nach den jüngsten Feindseligkeiten und zitiert angeblich eine Aussage des ehemaligen US-Botschafters im Jemen, Arthur Hughes, über die Beziehungen zwischen Gülen und Bartholomaios, die Mitte August auf dem Internetportal orientalreview.org erschienen war. Dabei soll der US-Diplomat auch ein angebliches Interesse des Ökumenischen Patriarchats an einem Sturz der Regierung Erdogan in Betracht gezogen haben.

Hughes selbst dementierte unterdessen diese Aussage und veranlasste die Löschung des angeblich von ihm verfassten Artikels von den Internetseiten und soll sich auch bereits von dem von „Aksam“ veröffentlichten Artikel distanziert haben.

„Akram“ veröffentlichte zusammen mit dem Artikel auch ein Foto, dass Gülen und Bartholomaios zeigt und in den 1990er Jahren veröffentlicht wurde. Vor seiner Auswanderung in die USA im Jahr 1998, war Gülen im Vatikan auch Papst Johannes Paul II. begegnet.

(fides 01.09.2016 mg)








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