2016-08-30 13:52:00

Österreich: Missionarische Aufbruchsstimmung bei „Missio“


Der neue Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich („Missio“), Pater Karl Wallner, ist bisher wenig in armen Ländern herumgekommen, brennt aber darauf, das nachzuholen. Das sagte der Zisterzienser und bisherige Rektor der „Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz“ vor Journalisten kurz vor seinem Amtsantritt bei Missio am 1. September. Erste Reisen nach Peru und in den Senegal seien bereits geplant. Die Pressekonferenz bestritt der neue Missio-Direktor zusammen mit seinem Vorgänger Leo Maasburg.

Pater Wallner berichtete den Journalisten von einer Begegnung mit Papst Franziskus im Rahmen des Welttreffens aller „Missio“-Nationaldirektoren unlängst in Rom. Die Päpstlichen Missionswerke müssten mehr leisten als bloß Spenden zu sammeln, zitierte Wallner den Papst: Sie hätten die Aufgabe, die ganze Kirche in missionarische Aufbruchsstimmung zu versetzen.

Während die katholische Kirche in Europa schrumpft, gebe es anderswo ein teils dramatisches Wachstum, sagte Pater Wallner. Er wolle die Erfahrungen der Lebendigkeit dieser Kirchen des Südens auch in Österreich vermitteln. Zugleich gelte es aber auch weiterhin auf die Not der Kirchen aufmerksam zu machen, das Spendenvolumen nach Möglichkeit zu erhöhen und effektiv zu helfen, so der neue „Missio“-Direktor.

Die jährliche „Missio“-Sammlung zum „Sonntag der Weltmission“ – in diesem Jahr fällt er auf den 23. Oktober - gilt als größte Solidaritätsaktion der Welt. Sie findet weltweit statt und dient dazu, den 1.100 ärmsten katholischen Diözesen in aller Welt eine finanzielle Basisausstattung zur Verfügung zu stellen, damit diese ihre vielfältigen pastoralen und sozialen Aufgaben wahrnehmen können.

Missionarischer Mönch

Der 53-jährige Ordensgeistliche folgt auf den 68 Jahre alten Leo Maasburg, der seit 2005 für „Missio“ verantwortlich war. Pater Karl Wallner zieht sich mit der Übernahme seines neuen Amtes von vielen bisherigen Funktionen zurück. Er tritt - nach 18 Jahren - als Jugendseelsorger von Stift Heiligenkreuz ab, auch die Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule wird nicht mehr in seinen Händen sein. Einzig seine Professur für Dogmatik und Sakramententheologie wird er nicht abgeben. „Wir sind mittlerweile so gut aufgestellt, dass es höchste Zeit ist, dass sich der Pater Karl zurückzieht und jungen Talenten Raum macht", bekräftigt Wallner. Freudig blickt er auf seinen bisherigen Lebensabschnitt zurück: „Als ich in das Stift eingetreten bin, waren wir 46 Mönche. Nun sind es 97. Damals hatte die Hochschule 62 Studenten, von denen die meisten Priester werden wollten. Jetzt sind es mehr als 300. Hier hat sich eine Dynamik entwickelt, die uns selbst überrascht hat. Wir können nur Gott dafür danken." Unter Wallner wuchs die Hochschule zur größten Ausbildungsstätte für Priester und Ordensleute im deutschsprachigen Raum.

Pater Wallner wurde am 24. Februar 1963 als Josef Wallner in Wien geboren. 1982 trat er ins Zisterzienserkloster Heiligenkreuz ein und nahm den Ordensnamen Karl an. Nach seiner Priesterweihe 1988 promovierte er an der Universität Wien. Bereits tätig als Pfarrer und Jugendseelsorger wurde er 1993 Professor für Dogmatik an der stiftseigenen Philosophisch-Theologischen Hochschule Heiligenkreuz, 1997 folgte eine Professur für Sakramententheologie; 1999 wurde er schließlich Dekan der Hochschule, die 2007 zur „Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz“ erhoben wurde.

Der sportliche und umgängliche Pater Wallner gilt als berühmtester Mönch Österreichs. Internationales Aufsehen erregte er als Medienverantwortlicher des Stiftes Heiligenkreuz im Zuge der internationalen Erfolge der Choral-CD „Chant - Music for Paradise“ und weiterer Musik-CDs der „singenden Mönche“ mit zahlreichen Auftritten in internationalen Medien. 

(kap 30.08.3016 gs)








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