2016-08-25 11:27:00

Österreich: An Flüchtlingsfrage hängt das europäische Projekt


Europa braucht eine gemeinsame Flüchtlingspolitik und darin ein Resettlement-Programm. Das betont der für Flüchtlingsfragen zuständige Bischof von Eisenstadt, Ägidius Zsifkovics. Ein auch von Papst Franziskus geforderter „neuer europäischer Humanismus“ müsse aus der Verteidigung grundlegender Menschenrechte heraus Menschenhandel und Menschenschmuggel bekämpfen, schreibt der Bischof in einem längeren Beitrag für die neue August-Ausgabe der theologischen Vierteljahresschrift „Diakonia“.

„Verzweifelte und von der Gier anderer ausgebeutete und instrumentalisierte Flüchtlinge dürfen nicht auf gefährliche Routen gedrängt werden, die längst zu Massengräbern auf dem Weg nach Europa geworden sind“, so Zsifkovics. Er fordert die Entwicklung sicherer Umsiedlungsverfahren für Menschen in Notlagen.

Von der Fähigkeit zur Bewältigung der gegenwärtigen Krise hänge „nichts Geringeres als die Zukunft des europäischen Projekts“ selbst ab, so der Eisenstädter Bischof, der auch Koordinator für Flüchtlingsfragen innerhalb der katholischen EU-Bischofskommission ComECE ist. Die bessere Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedsstaaten müsse neben einer gerechten Aufteilung der Lasten samt Überarbeitung des Dublin-Systems, die Verpflichtung zu einer besseren und gemeinsame Kontrolle der EU-Außengrenzen beinhalten, sowie „die Bereitschaft, getroffene Vereinbarungen einzuhalten und rechtliche Verpflichtungen zu erfüllen“.

Gleichzeitig gelte es, die Ursachen der Massenphänomene Flucht und Migration zu behandeln, so Zsifkovics. „Europa muss gemeinsam mehr unternehmen, um den Krieg in Syrien, aber auch die Verfolgung religiöser und ethnischer Minderheiten in Drittländern zu einem Ende zu bringen“, betont der Bischof.

(kap 25.08.2016 ord)








All the contents on this site are copyrighted ©.