2016-08-25 09:33:00

Franziskus über Benedikt: „Diener Gottes und der Menschen“


Eine tiefe geistliche Freundschaft: Papst Franziskus beschreibt seine Beziehung zu seinem Vorgänger ist fast denselben Worten, wie dieser es erst an diesem Mittwoch in einem Interview getan hatte. Franziskus äußert sich in einem Vorwort zu einer Biographie über Benedikt XVI., die am 30. August erscheinen wird, das Vorwort wurde an diesem Donnerstag veröffentlicht. Der Autor der Biographie, der italienische Theologe Elio Guerriero, hatte auch sein Interview mit dem emeritierten Papst in der Zeitung La Repubblica veröffentlicht. „Diener Gottes und der Menschen“ heißt die Biographie.

Eine willkommene Biographie: So nennt Papst Franziskus das Buch einleitend, „zuverlässig und ausgewogen“. „Die gesamte Kirche hat eine große Dankschuld gegenüber Joseph Ratzinger – Benedikt XVI., für sein tiefes und ausgewogenes theologisches Denken, das er immer im Dienst an der Kirche gelebt hat“, so der amtierende Papst.

Fundamental sei der Beitrag, den Joseph Ratzinger durch seinen Glauben und seine Bildung vor allem in den vergangenen drei Jahrzehnten für eine auf die Erwartungen der Zeit antwortende Verkündigung der Kirche geleistet habe. Papst Franziskus würdigt den Mut und die Entschlossenheit, mit denen sein Vorgänger schwierige Situationen angegangen sei.

In persönlichen Worten scheint Franziskus auf die Worte Benedikts zu antworten, die dieser im Interview mit dem Autor gesagt hatte. Franziskus betont die „tiefe geistliche Verbindung“ mit Benedikt während seines Pontifikates. Wie dieser im Interview spricht Franziskus die Rede vor den Kardinälen an, am Tag des Endes seines Pontifikates, in der er seinem Nachfolger Gehorsam versprach. „Ich konnte damals nicht wissen, dass er sich damit auf mich bezog“, schreibt Papst Franziskus. „Aber in allen Begegnungen mit ihm habe ich diesen Gehorsam und diese Achtung erfahren, aber auch eine herzliche geistliche Nähe, die Freude des gemeinsamen Betens, eine echte Brüderlichkeit, ein Verstehen und eine Freundschaft, aber auch die Bereitschaft, mich zu beraten.“ Wer sonst könnte die Freuden und Schwierigkeiten des Amtes besser verstehen als der, der selber die Last getragen habe?

Dass es neben dem amtierenden Papst einen emeritierten gebe, sei neu - dass die beiden sich verstünden, mache daraus eine gute Neuigkeit. Es sei gewissermaßen der Ausdruck der Abfolge im Petrusdienst, der sich darin neu zeige. Franziskus betont auch die Übereinstimmung der beiden in der Betonung der Barmherzigkeit Gottes für die Menschen. „Die Sendung der Kirche und der Petrusdienst sind durch die Wandlungen in den Umstände und Personen hindurch eine Verkündigung der Barmherzigkeit Gottes für die Welt,“ fasst er seine Gedanken zusammen. Und wie Joseph Ratzinger dafür gearbeitet habe, so wolle er sich ebenfalls genau dafür einsetzen.

 

(rv 25.08.2016 ord)

 








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