2016-08-19 14:30:00

Italien: Bischöfe gegen Burkini-Verbot


Der Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz (CEI) hat sich gegen ein Burkini-Verbot in Italien ausgesprochen. Die Angst vor diesem Kleidungsstück scheine instrumentalisiert zu werden, sagte Bischof Nunzio Galantino der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“. Es müsse jedoch darum gehen, mit unterschiedlichen Religionen zusammenzuleben, Gepflogenheiten anderer Kulturen zu kennen und sie zu akzeptieren - sofern sie nicht die Sicherheit gefährdeten, so der Bischof zur Debatte über ein mögliches Burkini-Verbot nach französischem Vorbild. Er respektiere Frankreichs Gründe für die an einigen Stränden eingeführte Regelung, „aber im konkreten Fall sehe ich dies ganz sicher nicht leicht auf Italien übertragbar“, so der Bischof.

Jede Person habe das Recht, ihren Glauben auch durch die Kleidung auszudrücken. „Wir müssen nur darauf achten, dass religiöse Symbole nicht instrumentalisiert werden und völlig frei sind“, führte der CEI-Generalsekretär weiter aus. Religionsfreiheit sei genauso wichtig wie das Recht auf freie Meinungsäußerung.

Die frühere italienische Ministerin für gesellschaftliche Solidarität, Liva Turco, schlug laut italienischen Medienberichten anlässlich der Debatte einen runden Tisch mit muslimischen Frauen vor, um mit ihnen gemeinsam zu diskutieren, wie ein „besseres Italien für alle“ möglich sei. Viel wichtiger als die Frage „Burkini Ja oder Nein?“ sei die Integration muslimischer Frauen in Italien.

(kna 19.08.2016 mg)








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