2016-08-10 11:11:00

Generalaudienz: Gott will uns auf den Füßen sehen


Gott will uns auf den Füßen sehen: Das sagte Papst Franziskus am Mittwoch bei der Generalaudienz in der Audienzhalle vor tausenden Gläubigen. Jeder Gläubige könne während des Heiligen Jahres, beim Durchschreiten einer Heiligen Pforte, die tröstenden Worte Jesu hören: „Weine nicht!“, aber auch die Worte „Steh auf!“. Wie nach dem Lukasevangelium ein junger Mann aus Nain von Jesus wieder vom Tod auferweckt und seiner trauernden Mutter zurückgegeben wurde, so erwachten alle Gläubigen an der Heiligen Pforte gewissermaßen wieder zum Leben, so Franziskus.

„Indem wir auf unserem Pilgerweg der göttlichen Barmherzigkeit die Schwelle überschreiten, sagt Jesus zu jedem von uns: ‚Steh auf!‘. Gott will uns auf den Füßen sehen. Er hat uns geschaffen, um auf den Füßen zu sein! Deshalb führt das Mitleid Jesu zu dieser Geste, mit der er uns heilt. Das ist der Schlüsselsatz: ‚Steh auf! Stell dich hin, so, wie Gott dich geschaffen hat. Auf den Beinen. ‚Aber Vater, wir fallen so oft hin…’ ‘Auf gehts, steht wieder auf!’ Das sagt Jesus immer. Wenn wir durch die Heilige Pforte gehen, lauschen wir in unserem Herzen diesem Wort: ‚Steh auf!‘“

Die Worte Jesu belebten uns neu, gäben uns Hoffnung, ermunterten unsere müden Herzen, öffneten uns einen Blick auf die Welt und das Leben über das Leiden und den Tod hinaus, betonte der Papst. An der Heiligen Pforte, wie sie im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit an Kathedralen weltweit offen stehen, stehe für jeden der unerschöpfliche Schatz der göttlichen Barmherzigkeit zur Verfügung.

In diesem Heiligen Jahr sollten sich die Gläubigen an der Heiligen Pforte an die Stelle aus dem Lukasevangelium erinnern, empfahl Franziskus. Denn Jesus habe der Mutter ihren verstorbenen Sohn zurückgegeben. „So empfängt die Mutter Kirche besonders im Heiligen Jahr ihre Kinder, indem sie in ihnen das Leben aus der Barmherzigkeit Gottes heraus zuspricht. Sie ist so von Gnade erfüllt, von der Gnade der Taufe, dass die Kirche zur Mutter wird - und jeder zu ihrem Sohn.“

Alle, die das Geschehen beobachtet hatten, wurden nach dem Lukasevangelium von Angst erfüllt und lobten Gott. Jesus hatte nicht nur Rettung für diese eine Witwe gebracht, überlegte der Papst. „In der barmherzigen Geste Jesu trifft Gott auf sein ganzes Volk, und in ihm erscheint der Menschheit die Gnade Gottes. Indem wir das Heilige Jahr feiern, das ich nicht nur für die Kirchen Roms, sondern überall gewollt habe, ist es, als wenn alle Kirchen der Welt sich zu einem einzigen Lobgesang auf den Herrn vereinen würden.“ Die Barmherzigkeit sei ein Weg, der in unserem Herzen beginne, um bei den Händen anzukommen, bei den Werken der Barmherzigkeit, so Franziskus weiter.

„Was das bedeutet? Jesus schaut auf dich, er heilt dich mit seiner Barmherzigkeit, er sagt ‚Steh auf!‘, und dein Herz wird erneuert. Was das nun bedeutet, vom Herzen zu den Händen? Mit einem neuen, von Jesus geheilten Herzen tue ich Werke der Barmherzigkeit, ich versuche zu helfen, viele andere zu pflegen, die es brauchen. Die Barmherzigkeit ist ein Weg, der beim Herzen beginnt und bei den Händen endet.“

(rv 10.08.2016 cz)

 








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