2016-08-09 12:17:00

Italien: Orthodoxe bekommen erstmals Mittel aus der Kirchensteuer


Der italienische Fiskus hat der griechisch-orthodoxen Metropolie von Italien und Malta einen ersten Anteil an Kirchensteuern in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro für das Jahr 2012 überwiesen. Es handelt sich um 0,08 Prozent der von Firmen und anderen juristischen Personen entrichteten Abgaben. Die darin enthaltene Kirchensteuer kam bisher ausschließlich der katholischen Kirche zugute, unabhängig davon, ob die Eigentümer der Unternehmen tatsächlich katholischer Konfession waren.

Diese erstmalige Zuwendung befreit die griechisch-orthodoxe Kirche in Italien aus großen finanziellen Nöten. So musste sie ein altes byzantinisches Kloster auf Sizilien, das 2001 an Patriarch Bartholomaios I. übergeben worden war, bald wieder aufgeben, weil es an Mitteln zu seiner Erhaltung fehlte.

Die italienische Lösung könnte Modellcharakter u.a. für einzelne Schweizer Kantone haben, die ebenfalls von juristischen Personen Kirchensteuern erheben, diese aber bisher nur zwischen Reformierten, Katholiken und Altkatholiken aufteilen. Dabei stammt ein Teil davon von griechischen, russischen und (nichtmuslimischen, z.B. koptischen) ägyptischen Unternehmen, die in der Schweiz etabliert sind.

(kap 09.08.2016 mg)








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