2016-08-03 11:31:00

Generalaudienz: WJT ist Antwort auf Welt der Kriege


Die Vatikanische Sommerpause neigt sich langsam dem Ende zu, noch nimmt Papst Franziskus nur eingeschränkt Termine wahr, aber die Generalaudienzen finden seit diesem Mittwoch wieder statt, der Temperaturen wegen erst einmal in der Audienzhalle. Das erste Katechesethema war naturgemäß ein Rückblick auf die Reise nach Polen. Drei Schwerpunkte setzte er dabei: den Weltjugendtag (WJT) in Krakau, den Besuch in Tschenstochau um an die Bedeutung der Barmherzigkeit zu erinnern und seinen Besuch im Konzentrationslager Auschwitz. „Der Grund für die Reise war der Weltjugendtag, 25 Jahre nach dem historisch bedeutenden WJT von Tschenstochau, der kurz nach dem Fall des ,Eisernen Vorhangs´ stattfand“, so Papst Franziskus. „In diesen 25 Jahren hat sich Polen sehr verändert und auch Europa hat sich geändert. Das gilt für die ganze Welt. Diese Ausgabe des Weltjugendtages ist ein prophetisches Zeichen für Polen, für Europa und für die Welt.“

Und dann erläuterte er genauer, was er damit meine: die neue WJT-Generation habe eine klare Antwort auf die gegenwärtigen Herausforderungen gegeben. Diese bestünde in der Hoffnung, die sich im Zeichen der Geschwisterlichkeit ausdrücke, so der Papst. Denn in einer derzeitigen Welt voller Kriege sei Geschwisterlichkeit mehr denn je nötig. „Es braucht Nähe, Dialog und Freundschaft“, so der Papst wörtlich.

Es sei erstaunlich, dass Jugendliche aus der ganzen Welt, die zum Teil nicht einmal eine gemeinsame Sprache hätten, sich auf Anhieb verstanden hätten. „Das lag an ihrem Willen, gemeinsam vorwärts zu gehen“, erläuterte der Papst. „Das sah man am besten auf der Wiese, wo so viele Fahnen der verschiedenen Nationen zu sehen waren. In der Tat werden beim WJT diese Nationalflaggen noch schöner als sie sind, weil sie sozusagen ,gereinigt´ werden und sogar Fahnen beieinander liegen, von Ländern, die im Konflikt stehen. Das ist schön!“

Die Barmherzigkeit

Abweichend vom Redemanuskript erinnerte der Papst an die junge WJT-Teilnehmerin aus Italien, die an Meningitis erkrankt war und gestorben ist.

Auf seinen Besuch im Marienwallfahrtsort Tschenstochau eingehend erinnerte der Papst daran, dass von dort aus seit einigen Jahrzehnten einen neuen Impuls an Polen und die Welt ausginge: es handele sich um den von ihm sehr geschätzten Wert der Barmherzigkeit, der von der heiligen Faustyna Kowalska und dem heiligen Papst Johannes Paul II. bekannt gemacht wurden, so der Papst. „Polen erinnert heute ganz Europa daran, dass es keine Zukunft geben kann ohne ihre grundlegenden Werte und die haben die christliche Vision des Menschen im Vordergrund. Dazu zählt ohne Zweifel die Barmherzigkeit von denen die beiden großen Kinder dieser polnischen Erde besondere Aposteln waren.“

Auschwitz/Birkenau

Zum dritten Schwerpunkt: Der Besuch im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau habe ihm und allen gezeigt, welche Herausforderungen die heutige Welt weiterhin aufgerufen ist, anzugehen. Abermals erinnerte der Papst daran, dass die heutige Welt „einen Krieg in Stücken“ erlebe. „In jenem Ort habe ich mehr denn je verstanden, wie wichtig die Erinnerung ist und zwar nicht nur um sich an vergangene Ereignisse zu erinnern sondern auch als Mahnmal und Erinnerung an die Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft, damit der Samen des Hasses und der Gewalt keine neuen Früchte in der Menschheitsgeschichte bringe.“

Wiederum in freier Rede fügte er an, dass er ausgehend von den Erinnerungen an den Krieg der Vergangenheit, er an die heutigen Männern und Frauen denke, die von den heutigen Kriegen litten. „Ich habe sofort an die Rohheit in der heutigen Zeit gedacht, die an jene der Vergangenheit erinnern, vielleicht ist es nicht so auf einen Punkt konzentriert wie in Auschwitz sondern ein bisschen auf der ganzen Welt verteilt. Diese Welt leidet an der Rohheit, Leid, Krieg, Hass und Trauer. Deshalb bitte ich um das Gebet, damit der Herr uns den Frieden schenke.“

(rv 03.08.2016 mg)








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