2016-08-02 11:28:00

Vatikan: Kommission zum Diakonat der Frau gegründet


Das Diakonat der Frau in der Urkirche soll wissenschaftlich noch einmal genau angesehen werden: das hatte Papst Franziskus am 12. Mai diesen Jahres bei einer Audienz für Ordensfrauen gesagt und die Einrichtung einer entsprechenden Kommission angekündigt. Jetzt ist es soweit, der Vatikan gab am Dienstag die Einrichtung einer Kommission zu diesem Zweck bekannt.

Geleitet wird sie vom Sekretär der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer SJ. Aus dem deutschsprachigen Raum sind Professorin Marianne Schlosser von der Universität Wien und Professor Karl-Heinz Menke von der Universität Bonn vertreten, die beide auch der Internationalen Theologischen Kommission an der Glaubenskongregation angehören. Insgesamt ist die 12-köpfige Kommission zur Hälfte mit Frauen besetzt, unter ihnen sind die italienische Franziskanerin Mary Melone, erste Rektorin einer Päpstlichen Universität in Rom, sowie die US-amerikanische Dozentin Phyllis Zagano, die sich mit dem Thema Frauendiakonat oft befasste. Die personellen Vorschläge kamen Franziskus zufolge von zwei Seiten, einerseits von der vatikanischen Glaubenskongregation, andererseits von der Internationalen Vereinigung der Ordensoberinnen UISG.

Genauere Angaben zu Aufgabenstellung und Arbeitsweise der Kommission machte der Vatikan nicht. Sie soll jedenfalls nach den Vorstellungen von Papst Franziskus nicht die eventuelle Zulassung von Frauen zur Diakonenweihe in der Zukunft prüfen, sondern untersuchen, welche Aufgaben Diakoninnen in der frühen Kirche hatten. Das hatte der Papst bei seiner „fliegenden Pressekonferenz“ im Juni auf dem Rückweg von Armenien klargestellt. Er sei „ein wenig wütend auf die Medien“ gewesen, die im Mai mit der Schlagzeile „Die Kirche öffnet die Tore für Diakoninnen“ auf eine falsche Fährte gelenkt hätten. Da seit den 1980er Jahren die Diakonin in der frühen Kirche viel theologische Aufmerksamkeit erfahren habe, werde es „nicht schwer sein, das zu erhellen“, mutmaßte Franziskus damals.

(rv 02.08.2016 ord)








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