2016-07-30 14:18:00

Jemen: Neuer Nuntius bringt Hoffnung für entführten Priester


Papst Franziskus hat nach über einem Jahr wieder einen Botschafter für den Jemen ernannt. Das Amt des Nuntius übernimmt der philippinische Diplomat und Erzbischof Francisco Montecillo Padilla (62), wie der Vatikan am Samstag bekanntgab. Padilla ist bereits seit April Papstbotschafter in Kuwait, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Gesandter für die Arabische Halbinsel. Der Posten im Jemen war seit Mitte Juni 2015 vakant. Unklar ist, ob der Botschafter neue Bewegung in den Fall eines im Jemen entführten Priesters bringt.

Seit März 2015 ist in dem südarabischen Land eine von Saudi-Arabien geleitete Militäroffensive in Gang, an der sich neben weiteren Staaten auch Bahrain, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate beteiligen. Katholische Christen bilden im Jemen eine verschwindende Minderheit.

In die Schlagzeilen geriet die Kirche im Jemen durch einen Anschlag mutmaßlicher Islamisten auf ein christliches Seniorenheim in Aden Anfang März. Dabei wurden 16 Menschen getötet, unter ihnen vier Schwestern des Ordens von Mutter Teresa. Zudem entführten die Angreifer den aus Indien stammenden Ordenspriester Tom Uzhunnalil.

Nach anfänglichen Signalen, die auf eine mögliche Freilassung Uzhunnalils hindeuteten, ebbten Nachrichten über den Geistlichen bald ab. Vor zehn Tagen veröffentlichte eine indische Online-Zeitung ein angebliches Foto des Entführten. Angehörige hätten bestätigt, dass es sich bei dem abgezehrten Mann mit wildem Bart- und Haarwuchs um Uzhunnalil handle, so „Manorama Online“.

Weiter hieß es, der Salesianerorden, dem der Geistliche angehört, ersuche den Vatikan um Hilfe für eine Freilassung. Die indische Regierung hat ihr diplomatisches Personal vorübergehend aus Sanaa abgezogen, was laut „Manorama Online“ Nachforschungen in dem Entführungsfall erschwert.

(kap 30.07.2016 mg)








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