2016-07-29 13:39:00

D: Gründerin der Integrierten Gemeinde gestorben


Die Gründerin der Katholischen Integrierten Gemeinde ist tot. Gertraud Wallbrecher ist im Alter von 93 Jahren nach langer Krankheit am Freitag in ihrer Heimatstadt München verstorben, wie ihre Familie mitteilte. Unter dem Eindruck der nationalsozialistischen Gräuel hatte Wallbrecher in der Nachkriegszeit eine christliche Erneuerungsbewegung ins Leben gerufen. Die an biblischen und prophetischen Leitbildern orientierte Gemeinschaft galt zeitweise als einer der hoffnungsträchtigsten Aufbrüche in der katholischen Kirche.

Zentren der Gemeinde wurden ihr Fest- und Tagungshaus im oberbayrischen Urfeld, Einrichtungen in München und Bad Tölz, später auch die Akademie Villa Cavalletti bei Rom. 1978 von den damaligen Erzbischöfen in Paderborn und München - Degenhardt und Joseph Ratzinger - kirchlich anerkannt, zog die Integrierte Gemeinde namhafte Theologen wie den Ratzinger-Schüler Ludwig Weimer und die Neutestamentler Gerhard Lohfink und Rudolf Pesch (1936-2011) als Mitglieder an.

Traudl Wallbrecher leitete die Integrierte Gemeinde von 1968 bis 2008 als Vorsitzende, nicht zuletzt aber durch ihr Charisma und ihre stilprägende Kraft. In diese Zeit fielen auch eine Expansion nach Österreich und Tansania sowie enge Kontakte mit Vertretern des Judentums. Seit 2009 lebte Traudl Wallbrecher bei ihrer Tochter in München. Nach dem Rückzug der Gründerin aus der aktiven Leitung geriet die Integrierte Gemeinde in starke innere Spannungen.

(pm/kna 29.07.2016 mg)








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