2016-07-25 13:34:00

Politik und Kirche erschüttert über Explosion in Ansbach


Mit Erschütterung haben Politik und Kirche in Bayern auf eine neuerliche Bluttat am Sonntagabend in Ansbach reagiert. Bei einer Bombenexplosion am Rande eines Open-Air-Festivals starb der mutmaßliche Täter, ein 27-jähriger abgelehnter Asylbewerber aus Syrien. Zwölf Menschen wurden verletzt, drei von ihnen schwer. 

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick äußerte sich „erschüttert, dass sich nun auch in der Erzdiözese eine solch schreckliche Bluttat ereignet habe. Ich bin mit Gebet und Gedanken bei den Verletzten und danke allen Einsatzkräften vor Ort, die sich um die Menschen und die Aufklärung der Hintergründe der Tat bemühen.“ Zugleich stellte sich der Erzbischof hinter die Forderung, rechtskräftig entschiedene Rückführungen auch unverzüglich durchzuführen. Außerdem müsse die psychosoziale Betreuung von Flüchtlingen verbessert werden, „insbesondere wenn psychische Probleme bekannt sind“.

Nach den bisherigen Ermittlungen hatte der Täter von Ansbach bereits zwei Suizidversuche unternommen. Sein Asylantrag war vor einem Jahr abgelehnt worden, er lebte nur noch mit einer Duldung seit vergangenem Sommer in der mittelfränkischen Stadt. Wegen verschiedener Delikte war er der Polizei bekannt. 

Der Erzbischof appellierte an die Menschen, sich nicht von Ängsten beherrschen zu lassen. „Gespräche miteinander und mit Gott im Gebet helfen, Angst zu überwinden.“ Ängste dürften nicht das Leben und Handeln bestimmen, sonst werde die Gesellschaft noch unsicherer, „und der Terror hat gewonnen“.

„Bayern erlebt Tage des Schreckens“, sagte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Nach dem Axt-Angriff in einem Würzburger Regionalzug und dem Amoklauf in München werde der Freistaat zum dritten Mal in einer Woche von einer schweren Gewalttat erschüttert. „Unser Mitgefühl gilt den Verletzten des heimtückischen und brutalen Bombenanschlags in Ansbach“, fügte Seehofer hinzu. „Den Betroffenen wünsche ich schnelle und vollständige Genesung und ihren Angehörigen viel Kraft in diesen schweren Stunden.“

Der Ministerpräsident dankte allen Einsatzkräften und Helfern. Auch hier müssten jetzt Hintergründe und Zusammenhänge der Tat schnell und lückenlos aufgeklärt werden. Höchste Priorität habe die Sicherheit der Bürger.

(kna 25.07.2016 pdy)








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